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Johann Klaj latinisiert Johannes Klajus geb. 1616 Meißen gest. 1621656 Kitzingen bei Würzburg Biographie Johann Klaj studierte Theologie und Rhetorik an der Universität Wittenberg und ging dann nach Nürnberg, wo er, zusammen mit Georg Philipp Harsdörffer, 1644 den »Pegnesischen Blumenorden« gründete. In Nürnberg verfolgte er seine theologische Ausbildung weiter und wurde mit musik- und literaturverständigen Patriziern bekanntgemacht. 1650 ging er schließlich als Lehrer und Pfarrer nach Kitzingen. Diese Stelle, aber auch seine einflussreichen Gönner haben nicht verhindern können, dass der Dichter sich durch seine ungeregelte Lebensweise ständig schadete. Ähnlich wie Harsdörffer bemüht sich Klaj einmal um eine theoretische Festigung der deutschen Sprache in der Literatur sowie um eine praktische Umsetzung seiner Theoreme und Beobachtungen insbesondere in der Lyrik. Hauptwerke: • • • Pegnesisches Schäfergedicht und Fortsetzung der Pegnitzschäferey (1644-45);
gemeinsam mit Georg Philipp Harsdörffer Lobrede der Teutschen Poeterey (1645). - Poetik, in der Klaj sich stark an die sprachtheoretischen Ausarbeitungen Justus Georg Schottels anlehnt. Verbindung zwischen Rhetorik und Poetik. Religiöse Rede-Oratorien, wie Die Aufferstehung Jesu Christi (1644), Höllen- und Himmelfahrt Jesu Christi (1644), Freudengedicht auf die Geburt Christi (1645), Trauerspiel vom leidenden Christus (1645), und Herodes der Kindermörder (1645). Gemeinsames Merkmal ist, dass nicht das religiöse Thema die Zuhörer bannen sollte, sondern einzig die Macht der Sprache. Die dabei eingesetzte Klangtechnik greift auf die Idee des die Dinge in ihrem Wesen offenbarenden, sprachschöpferischen Dichterworts zurück. - Beispiel: Es drummeln die küpfernen Drummel und summen / Es paukken die heiseren Paukken und brummen / Es lüdeln und düdeln die schlirffenden Pfeifen / Schalmeien die Reihen und Spiele verschweifen / Trommeten / Clareten Taratantara singen / Es drönet und
thönet der Waffen Erklingen