Language learning | German » Gábor Richter - Erneuerbare energien für zu hause

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[BGE] Budapest Business School

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http://www.doksihu BUDAPESTER WIRTSCHAFTSHOCHSCHULE FAKULTÄT FÜR AUSSENHANDEL Studiengang Internationale Kommunikation Vollzeitstudium Fachrichtung Dolmetschen und Fachübersetzung ERNEUERBARE ENERGIEN FÜR ZU HAUSE Verfasser: Gábor Richter Budapest, 2010 2 http://www.doksihu Inhaltsverzeichnis Einführung . 4 Formen von Energiequellen . 7 Kohle . 10 Erdöl. 12 Erdgas. 14 Wasserkraft . 16 Geothermische Energie . 17 Biomasse . 19 Windenergie . 20 Sonnenenergie . 22 Das deutsche und das ungarische Förderungssystem für die Unterstützung erneuerbarer Energien . 23 Die Richtlinien der Europäische Union über erneuerbare Energien. 28 Zentrale Nutzung erneuerbarer Energien . 30 WASSERKRAFT . 30 GEOTHERMISCHE ENERGIE. 32 BIOMASSE . 35 WINDKRAFT. 37 SONNENKRAFT . 38 Dezentrale Nutzung erneuerbarer Energien . 42 Sonnenkraft . 42 Biomasse . 55 Windkraft . 57 Geothermische Energie . 59 Fazit. 60 Anhang . 62 Quellen . 63 3 http://www.doksihu Einführung Der Mensch nutzt

zahlreiche Energiequellen, um seine Lebensbedingungen zu gewährleisten. Man benutzt diese in fast allen Bereichen des Lebens. Man braucht Energie zum Heizen, um Nahrungsmittel und verschiedene Konsumgüter zu produzieren. Die Menschheit konnte die auf der Erde vorhandenen Energiequellen für Jahrtausende gemäß ihren Bedürfnissen verwenden. Aber als Folge der industriellen Revolution, vom späten 18 Jahrhundert an, wurde der Energiebedarf der Menschheit immer größer. Der Bedarf an Energieträgern begann sich rasch zu erhöhen und das Wachstum dieses Bedarfs ist weiterhin exponentiell. Damals, nach der Entdeckung des Feuers und noch Jahrhunderte lang spielte das Brennholz die führende Rolle. Neben dem Holz war auch die daraus produzierte Holzkohle eine wichtige Energiequelle. Anfangs konnte der Mensch diese am leichtesten herstellen und effizient verwenden. Neben diesen uralten Materien hat die Menschheit auch die erneuerbaren Energiequellen ausgenutzt (Sonne-, Wind- und

Wasserenergie). Neben diesen dienten von alters her auch die Tiere als Energiequellen. Natürlich hat der Mensch auch die Kraft des eigenen Körpers verwendet. Später, wegen des raschen Wachstums des Energiebedarfs konnte diese nur mit Hilfe von fossilen Brennstoffen gedeckt werden: mit Kohle, Erdöl und Erdgas. Ungarn ist hinsichtlich der fossilen Energiequellen besonders arm, deshalb muss unsere Energiewirtschaft unbedingt die folgenden Richtlinien befolgen: • muss mit der Energie immer sparsamer umgehen • muss immer mehr neue und alternative Energiequellen kennen lernen, entdecken und verwenden Derzeit verbrauchen wir diese in solchen Maßen, dass die Vorräte nur noch für Jahrzehnte ausreichen werden. Da die fossilen Energiequellen der Erde, die derzeit zur Verfügung stehen, immer knapper werden, wird die Besorgung dieser nicht nur eine wirtschaftliche Frage, sondern auch eine politische. Welche Länder über die Vorräte verfügen und welche Länder (die über diese nur

eingeschränkt verfügen) genug diplomatische, wirtschaftliche und militärische Macht haben, um diese für sich zu nutzen. In der Energiewirtschaft von Ungarn 4 http://www.doksihu spielt derzeit das Erdgas eine sehr wichtige Rolle. Wir produzieren mit Hilfe von Erdgas Elektrizität, und was noch wichtiger ist, während der kalten Monate sichert dieser fossile Energieträger die Heizung in den meisten Haushalten des Landes. Die Mehrheit der Bevölkerung und unserer Industrie hängt von diesem Import-Produkt ab. Der größte Teil des Erdgases wird aus Russland importiert, und die Pipeline, durch welche das Erdgas zu den ungarischen Verbrauchern gelangt, führt durch die Ukraine. In den letzten paar Jahren hat Russland während des russisch-ukrainischen Konflikts das Unterbrechen des Erdgas-Transits als “diplomatische Waffe“ benutzt. Dies war in den Wintermonaten nicht nur in der Ukraine zu spüren, sondern auch in dem östlichen Teil der Europäischen Union, und so auch in

Ungarn. Deshalb kann man, aus dieser Hinsicht, deutlich behaupten, dass ein dezentralisiertes Versorgungssytem sicherer ist als ein zentralisiertes. Dies ist noch ein Grund dafür, weshalb die Menschheit nach neuen Alternativen suchen muss, um ihren Energiebedarf zu befriedigen. Die Technologien, welche wir zur Verwendung alternativer Energiequellen benötigen, existieren bereits. Man kann mit Hilfe dieser Technologien die höchste Effizienz dann erreichen, wenn man diese in Großformat umsetzt, d.h sie werden als große (staatliche) Anlagen Sonnenkraftwerke, verwirklicht. geothermische Solche Kraftwerke, sind Windenergieanlagen, Biomassekraftwerke und Wasserkraftwerke. Obwohl sie nicht so effizient sind, sind diese auch in Kleinformat erhältlich. Einige Varianten sind sogar fähig, den ganzen Energiebedarf energiesparsamer Haushalte zu decken. Der Ausbau solcher alternativer Systeme ist aus mehreren Gründen vorteilhaft: • die Nutzung erneuerbarer Energien ist

umweltfreundlicher, man produziert aus sauberen Quellen saubere Energie; • wenn das ausgewählte System effizient arbeitet, kann es auch als eine langfristige Investition gelten und sobald sich die Ausbaukosten amortisiert haben, erzeugt es noch für lange Jahre Profit; • einige Systeme sind schon derzeit sehr effizient (z.B Sonnenkollektoren) und ihre Lebensdauer liegt bei 25-30 Jahre; 5 http://www.doksihu • auch wenn die zuvor genannten größeren Systeme eine höhere Effizienz haben, als die kleineren zu Hause, ist es nicht sicher, ob und wann man völlig von den herkömmlichen Energieanbietern unabhängig sein wird. Es wäre nicht rationell, die derzeit funktionierenden Einrichtungen außer Betrieb zu setzen, um neue, alternative Kraftwerke zu bauen. Dies ist ein Prozess, der Jahrzehnte dauern wird. In der Zwischenzeit können Haushalte zur Beschleunigung dieses Prozesses beitragen, indem sie versuchen, zumindest einen Teil ihrer eigenen Bedürfnisse selber zu

decken. 6 http://www.doksihu Formen von Energiequellen Die Rohstoffe der Energiewirtschaft sind die Energieträger. Diese sind solche natürlichen Materialien, die aufgrund ihrer Struktur uns ermöglichen, aus ihnen Energie zu gewinnen. Oder, dank ihren physikalischen Eigenschaften sind sie fähig, Energie zu übertragen. Es gibt Primärenergieträger (Rohenergieträger) und sekundäre Energieträger. Primärenergieträger stehen in der Natur zur Verfügung Demgegenüber werden sekundäre Energieträger aus primären durch Umwandlung erzeugt, um letztendlich Nutz- oder Endenergie zu erzeugen. Einerseits stehen uns klassische Rohenergieträger zur Verfügung: fossile Energieträger (Erdöl, Kohle, Erdgas) und nukleare Energieträger (Uran, Plutonium). Wegen ihres begrenzten Vorkommens kann man sie auch nicht regenerative Energieträger nennen. Anderseits gehören zum Rohenergieträger die regenerativen Energieträger (Sonnenstrahlung, Wasserkraft, Erdwärme, Biomasse, usw.)

Weil man sie ohne die Gefahr der Erschöpfung verwenden darf, ist die konstante Ausnutzung der erneuerbaren Energiequellen ohne Umweltschäden möglich. Innerhalb der erneuerbaren Energien gibt es zwei Gruppen: Es gibt solche, die sich ohne menschliche Aktivitäten regenerieren. Diese sind die Sonnenenergie, die Wasserkraft, die Windenergie und die geothermische Energie. Letztere sind Folgen der auf die Erde eintreffenden Sonneneinstrahlung. Aber es gibt auch erneuerbare Energien, z.B Energiepflanzen, welche durch menschliche Aktivität hergestellt werden, und welche langfristig nur mit geplanter Produktion produziert werden können. Diese, durch menschliche Aktivitäten erzeugten Energieträger nennt man Biomasse. Fossile Energieträger sind aus pflanzlichen und tierischen Rückständen entstehende Kraftstoffe. Diese sind Energiequellen, die zum Entstehen lange Zeit brauchen. Ihre Vorräte sind begrenzt Allerdings gibt es einen Typ dieser Energieträger, der für die Entwicklung viel

kürzere Zeit braucht als die anderen. Aus diesem Grund kann man fossile Brennstoffe auch in zwei Gruppen einteilen. Es gibt nämlich regenerative und nicht regenerative fossile Energiequellen. Kohle, Erdöl und Erdgas sind „nicht“ regenerative Energiequellen, denn ihre jetzigen 7 http://www.doksihu Vorräte wurden über Hunderte von Millionen Jahren aufgebaut. Energiepflanzen und Bäume (Brennholz) sind dagegen regenerative Quellen. Obwohl diese Energieträger fossile Herkunft haben, mit gut geplanter Kultivierung sichern sie uns fast unerschöpfliche Energiequellen. Einen Teil der Primärenergien verwenden wir direkt (z.B zur Raumheizung, zur Warmwasserzubereitung, etc.), aber den größeren Teil nutzen wir als sekundäre Energien. Sekundäre Energieträger kann man durch Umwandlung und Anreicherung der Rohenergieträger herstellen: solche sekundären Energieträger sind zum Beispiel der Koks und das Kohlenbrikett, welche aus Kohle hergestellt werden; Benzin, Diesel, Kerosin

und Heizöl, welche aus Erdöl hergestellt werden oder die Brennelemente für Kernkraftwerke, welche aus Uran und Plutonium hergestellt werden. Die thermische Energie zählt auch zu den sekundären Energieträger, wenn sie aus primären oder anderen sekundären Quellen hergestellt wird (in Heizkraftwerken, Atomkraftwerken, etc.) Elektrizität wird ähnlich zur thermischen Energie aus primären oder anderen sekundären Quellen hergestellt. Weil das moderne Leben ohne Strom unvorstellbar ist, legen wir auf ihre Herstellung großen Wert. (Probáld, 2005 / Kereszty 2008 / Hartai, 2003) Abbildung 1: Beteiligung der Primärenergieträger an der Energieversorgung der Welt (links) und von Ungarn (rechts) 13% 5% Erdgas 21% 6% 14% Erdöl Kohle 39% Nuklear Sonstiges 12% 27% 33% 30% Quelle: IEA, 2007 / KSH, 2007 8 http://www.doksihu Abbildung 2: Stromerzeugung nach Energieträgern in der Welt (links) und in Ungarn (rechts) 6% 3% Kohlekraftwerk 1% 6% Wasserkraftwerk 20% 41%

17% 1% Atomkraftwerk Erdgaskraftwerk Erdölkraftwerk 38% Sonstiges 14% 37% 16% Quelle: IEA, 2007 / MVM, 2008 9 http://www.doksihu Kohle Kohle gehört in die Gruppe der fossilen Energieträger. Obwohl Erdgas, Erdöl und Kohle auf eine ziemlich ähnliche Art und Weise entstanden sind, ist das Letztere eine Art Sedimentärgestein. Die Kohle-Vorräte der Erde entstanden in mehreren Hundertmillionen Jahren. Im Karbon herrschte ein sehr warmes und feuchtes Klima mit einem ausgeprägten Pflanzenwachstum (Karbon ist die erdgeschichtliche Entstehungszeit der heute abbaubaren Kohlenvorräte). Als die einzelnen Pflanzen abstarben und im Sumpf versanken, wurden sie dem normalen aeroben Zersetzungsprozess entzogen. Immer wieder wurden diese pflanzlichen Ablagerungen durch die Meereseinbrüche mit Sediment bedeckt. Unter dem wachsenden Druck und erhöhten Temperatur begann der Prozess der Inkohlung. Mit der Zeit können folgende Arten von Kohle entstehen: Torf, Lignit, Braunkohle,

Steinkohle (Anthrazit). Je länger die Pflanzenreste unter der Erde ruhten (unter großer Hitze und extrem hohem Druck), desto edlere Kohlenart entstand, welche so einen besseren Brennwert aufweist. (Hartai, 2003) Kohle wurde seit der frühen Antike als Brennstoff benutzt, aber wirklich bedeutend wurde sie erst dank der Industriellen Revolution (nachdem die ersten nutzbaren Dampfmaschinen erfunden worden waren). Heutzutage wird sie vor allem für die Erzeugung von Elektrizität gebraucht (z.B Kohle-betriebenes Heizkraftwerk). Zur gleichen Zeit wird sie aber auch in der Stahlindustrie in großen Mengen verbraucht. Die globale Kohle-Förderung war im Jahre 1960 ungefähr 2,6 Milliarden Tonnen, welche sich bis 1990 auf 4,7 Milliarden Tonnen erhöhte (alle Arten von Kohle). Im Jahre 2009 wurden weltweit 5,8 Milliarden Tonnen Steinkohle und weitere 0,9 Milliarden Tonnen Braunkohle / Lignit gefördert. Die jährliche Kohle-Förderung hat sich seit 1960 bis heute mehr als verdoppelt. Zurzeit

hat die Kohle unter den Primärenergieträgern an der Energieversorgung der Welt einen Anteil von 27 %. 41 % der weltweit produzierten Elektrizität wird mit Kohle hergestellt. Laut einigen Studien wird der globale Kohleverbrauch der Menschheit in den nächsten 20 Jahren um 60 % steigen. Bei einer Ausbeutung in diesen Maßen werden unsere Kohle-Reserven noch 122 Jahre lang aushalten, aber die Förderung einiger dieser Reserven sind derzeit noch nicht möglich (World Coal Institute, 2010). 10 http://www.doksihu Als die Menschen herausfanden, dass im Vergleich zum Brennholz die Kohle über einen viel besseren Heizwert verfügt, haben sie erst die Kohlereserven verbraucht, die auf und in der Nähe des Erdbodens vorhanden sind. Später mussten sie die Förderung der Kohlereserven anfangen, welche tiefer lagerten. Schon in einigen hundert Metern ist die Kohleförderung äußerst gefährlich und außerdem zu kostspielig. Deshalb werden heutzutage wieder Tagebauen angelegt, in dem

oberflächennah Bodenschätze gewonnen werden. Ein großer Nachteil dieser Form von Bergwerken ist, dass sie ohne richtige Rekultivierung unsere Umwelt stark beschädigen, in dem sie riesige Krater hinterlassen. In Ungarn gab es auch und gibt es noch heute Kohleförderung. Aber die meisten Bergwerke wurden aus den oben genannten Gründen schon zugemacht. Zurzeit werden in Ungarn jährlich ungefähr 9,8 Millionen Tonnen Kohle gefördert. Diese Menge reicht nicht aus, den ungarischen Bedarf zu decken Aus der vorhandenen und der Import-Kohle wird in Ungarn Elektrizität produziert und als Koppelprodukt der Heizkraftwerke wird noch Warmwasser hergestellt. Diese große Menge von Warmwasser wird in der Umgebung der Kraftwerke von den Haushalten und der Industrie verwendet. (MBFH, 2009) Nach 1965 hat die Kohle in Ungarn ihre führende Rolle unter den Energieträgern verloren. Ihren Platz haben stufenweise die Kohlenhydrate übernommen. 1973 ist der Bedarf an Kohle wegen des steigenden

Erdölpreise noch einmal angestiegen (Ölkrise). Was den ungarischen Energiemarkt angeht, befindet sich Kohle nach Erdgas und Erdöl auf dem dritten Platz. Dank neuen Technologien emittiert ein modernes, im 21. Jahrhundert erbautes, kohlebetriebenes Heizkraftwerk 40 % weniger Kohlendioxid als ein durchschnittliches aus dem 20. Jahrhundert Natürlich hat aber die Kohle ihre führende Rolle nicht nur aus Umweltgründen verloren: • der Transport und die Anwendung von Kohlenhydraten ist einfacher und wirksamer; • die ungarische Kohleförderung hat eine niedrige Effizienz, deshalb ist es oft ökonomischer, Kohle aus dem Ausland zu importieren (schlechte geologische Gegebenheiten, dünne Kohleschichten, Wasser- und Gaseinbrüche); • das Verbrennen von Kohle hat schwere Umweltfolgen: Treibhauseffekt, globale Erwärmung, saurer Regen. 11 http://www.doksihu Erdöl Ein weiterer wichtiger fossiler Brennstoff ist das schwarze Gold, von dem unsere moderne Industriegesellschaft

abhängt. Das Erdöl, das auch Rohöl bezeichnet wird, hat dank seiner leichten Förderung, seinem hohen Energiegehalts seines gut ausgebauten logistischen Hintergrund (Transport-Infrastruktur) derzeit die wichtigste und am breitesten verwendete Energiequelle der Menschheit. Man kannte das Naturöl seit der Antike, aber wenn es nicht auf eine natürliche Weise auf die Erdoberfläche gelangte, haben die Menschen es nur zufällig gefunden. (zB Brunnenbohrungen) Manche Zivilisationen der Antike, wie zum Beispiel die Mesopotamier haben es als Medikament verwendet. Die Ägypter haben mit Hilfe des Rohöls ihre wichtigsten Toten balsamiert, später haben es die Byzantiner und die Venezianer in Seeschlachten wegen seiner Brennbarkeit als Waffe benutzt. Dieser fossile Brennstoff stammt von mikroskopischen pflanzlichen und tierischen Meeresbewohnern, von Planktonen. Unter anaeroben Bedingungen wandelten sich riesige Massen dieser toten Lebewesen in Naturöl um. Deshalb gehört Erdöl in die

Gruppe der an Kohlenwasserstoff reichen Bodenschätze, die von organischer Herkunft sind. Die Entstehung eines Ölfeldes dauert 1-2 Millionen Jahre lang, wenn die Dicke der abgestorbenen Lebewesen die 600-700 Meter erreicht. Große Ölfelder kann man nur dort finden, wo die Erdkruste stabil genug war und die Erdölspeicher eine lange und konstante Lebensdauer hatten. Aus diesem Grund ist die Verteilung der Ölquellen auf der Erde äußerst ungleichmäßig. (Hartai, 2003) Abbildung 3: Ölreserven der Welt Quelle: Oil and Gas Journal, 2006 12 http://www.doksihu Die Regionen der Erde, wo sich 70 % der derzeit bekannten Ölreserven befinden, sind folgende: Texas, Venezuela, Karibik, der Nahe Osten, Kaspisches Meer, Zentralasien, Südchina, Indochina und Indonesien. Die großtechnische Nutzung von Erdöl begann vor ungefähr 100 Jahren. Die ursprünglichen Erdölvorräte werden auf rund 300 Milliarden Tonnen geschätzt und inzwischen werden weltweit rund 3 Milliarden Tonnen pro Jahr

gefördert. Es gibt unterschiedliche Schätzungen, wie lange noch die ErdölReserven der Erde ausreichen, aber man kann sagen, dass diese Zeit auf ein paar Jahrzehnte begrenzt werden kann. Derzeit werden 90 % der Fahrzeuge auf unserem Planeten mit irgendeinem Erdölderivat in Bewegung gehalten. Und so wird nur ein geringer Anteil der Erdölprodukte zur Stromerzeugung verbraucht (Quelle: OPEC, 2008). Ungarn gehört in Bezug auf die bekannten, ökonomisch förderbaren Ölreserven zu den armen Ländern. Zurzeit wird auch hier nach neuen Ölfeldern gesucht, aber diese Suchbohrungen sind sehr aufwendig, und deshalb können sie auch nicht einen großen Umfang haben. Wenn Ungarn die Menge der jährlichen Förderung konstant halten möchte, müssen in der Zukunft neue Ölfelder erforscht werden. Im Jahre 2008 wurden die ökonomisch förderbaren Ölvorräte in Ungarn auf 19,2 Millionen Tonnen geschätzt. 89 % dieser Vorräte werden auch derzeit gefördert (ca. 1000 Ölturme) Die ungarische

Ölproduktion verringert sich seit 20 Jahren Jahr für Jahr (MOL, 2010). Obwohl man Öl auf See und auf dem Lande relativ leicht transportieren kann, ist es nicht ungefährlich. Jährlich gelangen ca 100000 Tonnen Rohöl in die Weltmeere durch kleinere oder größere Tankerunglücke. Der Landtransport ist viel sicherer, denn dort kann das Öl durch Rohrleitungen (Pipelines) fließen. 13 http://www.doksihu Erdgas Das Erdgas besteht Erdöl ähnlich aus Kohlenhydraten. Es ist ein ungiftiges, brennbares, farb- und in der Regel geruchloses Gas mit einer Zündtemperatur von 600 °C. Die Erdgasfelder können in einer Tiefe zwischen wenigen Metern und 5000 Metern vorkommen. In einigen Fällen kann der Druck mehr als 300 Bar sein, und je höher der Druck ist, desto höher kann auch die Temperatur sein (bis zu 180 °C), abhängig von der Tiefe der Lagerstätte. Erdgas wird vor allem verwendet, um Strom und Wärme zu erzeugen. (wwwfoldgazhu, 2010) Heutzutage ist Naturgas der wichtigste

Energieträger in Ungarn. Der Anteil des Erdgases in der ungarischen Energiewirtschaft steigt noch immer weiter. Diese Abhängigkeit von diesem Rohstoff ist gefährlich, und im Falle, dass der Import ausfällt, kann es die Industrie und die Bevölkerung gefährden. Deshalb haben die Gas-Preiserhöhungen der letzten Jahre die ungarische Ökonomie sehr stark und negativ beeinflusst. Abbildung 4: Erdgasreserven der Erde Quelle: Oil and Gas Journal, 2008 14 http://www.doksihu Die Erdgasförderung von Ungarn begann parallel mit der Erdölförderung. Die inländische Erdgasförderung war in der ersten Periode, d.h von 1937 bis Ende der vierziger Jahre, noch gering, weil es keinen Bedarf für eine größere Menge an Erdgas gab. Erst waren es nur 8 Millionen m3, welche Jahr für Jahr anstiegen. In den fünfziger Jahren wurde in der Nähe von Hajdúszoboszló ein großes Erdgas-Reservoir entdeckt, wo die Förderung in den sechziger Jahren anfing. Die Erdgasreserven von Ungarn sind seit den

späten achtziger Jahren stetig zurückgegangen. Die heimische Produktion konnte den Eigenbedarf zuletzt in den frühen achtziger Jahren decken: in dieser Periode musste Ungarn neben der jährlichen Förderung von 7 Milliarden m3 nur eine geringe Menge importieren. Seit 1986 schrumpfen die Vorräte des Landes. Derzeit werden jährlich 3 Milliarden m3 Erdgas gefördert, welche nur 20 % des Inlandsverbrauchs decken. Es wird geschätzt, dass sie bei gleich bleibendem Verbrauch noch für weitere zwanzig Jahre ausreichen. (Pápay, 2008 / wwweon-foldgaz-tradecom, 2010) 15 http://www.doksihu Wasserkraft Nach Schätzungen ist die Kapazität der weltweit auswertbaren Wasserenergie c.a 20000 TWh Derzeit werden weltweit pro Jahr 3000 TWh Elektrizität mit Wasserkraft erzeugt. Das ist nur 15 % von dem, was technisch möglich wäre (Környezetvédelmi Lexikon, 2007). Die Herstellung von Strom mit Wasserkraftwerken hat nur wenig Einfluss auf die Umwelt und deshalb ist diese Technologie sehr

vorteilhaft. Während des Betriebs gibt es keine Schadstoffemission und es entsteht kein Abfall. Jedoch durch den Bau von Talsperren und Stauseen wird die Tier- und Pflanzenwelt gestört: die Höhe des Wasserstandes kann sich ändern und damit auch der Stand des Grundwassers. Diese kann die Pflanzenwelt beschädigen und den natürlichen Lebensraum der Tiere verändern. Das Wasser war die älteste der Energiequellen, die verwendet wurde, um die menschliche und tierische Kraft zu ersetzen, die ältesten Bewässerungssysteme sind 5000 Jahre alt. Das Wasserrad wurde bereits im alten Orient verwendet: in Ägypten, in China und in Indien. Wassermühlen waren schon im antiken Griechenland und Rom in Betrieb. Die ersten ungarischen Angaben über Wassermühlen sind aus dem 11. Jahrhundert bekannt. Die Energie des Wassers wurde vor allem zum Antrieb von Getreidemühlen, von Maschinen in den Sägewerken, in der Textilindustrie, in Bergbau (um die Minen zu entwässern) und später bei den

Hochöfen zum Antrieb der Luftdüsen verwendet. Anfangs konnte man die Energie des Wassers nur begrenzt nutzen, denn sie konnte nur lokal verwendet werden. Später bekam der Bau von Wasserkraftwerken neuen Schwung dank der Entwicklung der Stromerzeugung. Der Ausbau von Stromnetzwerken machte den Transport von Elektrizität über größere Entfernungen möglich. (wwwnyfhu, 2010) Je höher der Abfluss des fließenden Wassers ist, desto einfacher ist es, solche Wasserturbinen zu installieren, die kaum zu sehen sind. So kann man vermeiden, dass die Optik der Gewässer zerstört wird. Viele Beispiele kann man für diese „unsichtbaren“ Wasserkraftwerke in Österreich finden. 16 http://www.doksihu Geothermische Energie „99 % der Erde ist wärmer als 1000 °C und nur 0,1 % ist kälter als 100 °C.“ Abbildung 5: Geothermische Karte der Erde Quelle: www.kekenergiacom Der Ausdruck „Geothermie“ hat griechischen Ursprung und bedeutet: Erdwärme. In Europa haben schon damals die

Römer die geothermischen Quellen im Alltagsleben für unterschiedliche Zwecke benutzt. Sie haben das Thermalwasser für Medizin-, Haushalts- und Erholungszwecke verwendet. Auf der Insel von Neuseeland haben die polynesischen Siedler den geothermischen Dampf zum Kochen, das warme Wasser zum Baden / Waschen und in der Medizin eingesetzt. Dank den neuen Technologien des 19 Jahrhunderts wurde die Entdeckung und Eroberung der potenziellen geothermischen Quellen möglich. In der Toskana hat man die natürliche Erdwärme zur Verarbeitung von Bor- und Ammonium-Verbindungen verwendet. Die Produktion von Elektrizität begann im Jahre 1904 dank Prince Piero Ginori Conti und im Jahr 1913 produzierte das geothermische Kraftwerk von Lardelerro 250 kW elektrischen Strom pro Jahr. Die Leistung des aktuellen Kraftwerk-Komplexes in Lardelerro ist über 400 MW und es gibt Pläne dafür, dass es auf 880 MW erhöht wird. In der Wairakei Region von Neuseeland hat man den Bau des ersten geothermischen

Kraftwerks in den frühen 1950er Jahren angefangen und im Jahr 1960 begann die Produktion von Strom. In Frankreich wird seit 1960 in mehr als 200.000 Wohnungen mit der Wärme von Thermalwasser geheizt. Die älteste geothermische Anlage der Vereinigten Staaten 17 http://www.doksihu ist in Nordkalifornien zu finden. "The Geysers" sorgt seit 1960 für Elektrizität in seiner Region. (wwwkekenergiacom, 2009) Derzeit gibt es für die Nutzung der Geothermie zwei Möglichkeiten. Man kann die Wärme direkt verwenden, oder wir können mit ihrer thermischen Energie Elektrizität herstellen. Direkte thermische Verwendung bedeutet, dass das heiße Wasser direkt genutzt wird. Es gibt mehrere Bereiche, wo warmes oder heißes Thermalwasser genutzt werden kann. Es ist gut geeignet für den direkten Einsatz in der Landwirtschaft (z.B Gewächshäuser), bei Häusern, Wohnungen, Wohnsiedlungen und öffentliche Gebäude, kurz zusammengefasst, für die Heizung. Dies hat den Nachteil, dass wenn

die gleiche Menge von Wasser nicht reextrahiert wird, sich die Leistung des Brunnens im Laufe der Zeit verringert. Die Lösung für dieses Problem ist, dass während auf einem Brunnen die thermische Extraktion abläuft, wird auf einem Anderen das nicht verschmutzte, „gebrauchte“ Wasser (welches schon abkühlt wurde) in die gleiche Tiefe zurückgepresst. Eine noch bessere Lösung ist es, wenn man anstatt des unterirdischen Wassers etwas Anderes zur Übertragung der Erdwärme verwendet, so bleibt das kostbare Sickerwasser verschont. Zu diesem Zweck wurden Wärmepumpen entwickelt, deren Sonden die Hitze der Erde an die Erdoberfläche bringen. In diesem Fall bleiben die wertvollen unterirdischen Gewässer unberührt. (Pannergy, 2010) 18 http://www.doksihu Biomasse Die Biomasse ist ein organischer Stoff, der von pflanzlichen und tierischen Organismen hergestellt wird. Im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energiequellen hat Biomasse den großen Vorteil, dass sie nicht fixiert

ist. Sie kann transportiert und gelagert werden, so dass eine kontinuierliche Versorgung mit dieser Art von Energieträgern möglich ist. Jedoch hat die Biomasse den Nachteil, wie alle anderen alternativen Energiequellen, dass sie eine niedrigere Energiedichte hat, im Vergleich zu den herkömmlichen (fossilen) Energiequellen. Biomasse wird in der Energiewirtschaft in drei Formen verwendet: als Biogas, als Biokraftstoff und sie kann auch direkt verbrannt werden. Die älteste Form der Biomasse-Verwendung ist das Verbrennen von Holz. Seitdem wurden andere Energieträger entdeckt, die eine größere Energiedichte haben und deren Verwendung ökonomischer ist (Kohle, Erdöl, Erdgas), trotzdem ist das Brennholz am weitesten verbreitet. Heute ist es die wichtigste Energiequelle von 2 Milliarden Menschen. Heutzutage kommt es sogar in den entwickelten westlichen Ländern immer mehr in den Vordergrund. Dies ist auf die steigenden Preise der fossilen Energieträger, auf ihre verringernden Vorräte

und auf ihre negativen Auswirkungen auf die Umwelt zurückzuführen. Biogas wird durch die bakterielle Vergärung organischer Stoffe unter anaeroben Bedingungen (ein Milieu, das sauerstofffrei ist) hergestellt. Dieses Gas enthält zu 50-60 % Methan, 25-40 % Kohlendioxid und 0,05-1 % Schwefelwasserstoff (manchmal auch Kohlenmonoxid, Wasserstoff, Stickstoff). Biogas kann in Entsorgungsanlagen (Mülldeponie), in Kläranlagen oder in landwirtschaftlichen Betrieben jeglicher Art hergestellt werden. Derzeit ist die am weitesten verbreitete Form in der Landwirtschaft zu finden, wo Biogas aus Hauptund Nebenprodukten produziert wird. (wwwbiomassede, 2010) Derzeit wird weltweit mit der Ersetzung von fossilen Kraftstoffen durch Biokraftstoffe (Bioethanol - E85, Biodiesel) experimentiert (zum Teil oder Ganz). In einigen Ländern ist dank der modernen Landwirtschaft und Industrie über einen Zeitraum von wenigen Jahren die Produktion von Biokraftstoffen wesentlich gestiegen (z.B Brasilien, USA)

Biodiesel kann aus jedem Pflanzenöl hergestellt werden. In Europa sind dies Sonnenblumen und Raps, in den tropischen Ländern werden Soja-, Palm- und Erdnussöl umgewandelt. 19 http://www.doksihu Windenergie Windenergie ist eine erneuerbare Energiequelle, die sich selbst "reproduziert". Die Entstehung von Wind erfordert keine menschliche Intervention. Der Wind gilt als eine der saubersten Energiequellen, da ihr „Betrieb” keine umweltschädlichen Gase emittiert und damit zum Reduzieren der Treibhausgasemissionen beiträgt. Im Jahre 2008 haben die Windkraftanlagen der Europäischen Union mit ihrer Gesamtkapazität von 65 GW die Umwelt von 108 Millionen Tonnen Kohlendioxid entlastet. So eine Reduktion von KohlendioxidEmission könnte man nur durch den Auszug von 55 Millionen PKWs aus dem Verkehr erreichen. (wwweweaorg, 2009) Die Nachteile, die mit der Nutzung der Windenergie vorkommen könnten, kann man mit der Entwicklung der meteorologischen Messungen beheben.

Präzise Prognosen könnten mit Hilfe eines ausgeklügelten Speichersystems die Unsicherheiten dieser Energiequelle überwinden. Letzteres ist beispielsweise in Deutschland üblich, wo die Kraft des Windes „im Wasser” gespeichert wird. Dh mit der überschüssigen Energie wird Wasser in einen Bergteich gepumpt. Später wird während Windstille dieses Wasser ein Wasserkraftwerk betreiben. Die Windrichtung und die Windgeschwindigkeit hängen von vielen Faktoren ab: der Einfallswinkel der Sonneneinstrahlung, die Topographie, das Material und die Farbe der Erdoberfläche. Die Art und der Umfang des Windes variieren von leichter Brise auf einem Hügel bis zum Passat, einem Windsystem, der ein mäßig starker und sehr beständiger Wind ist und rund um den Erdball auftritt. Die Windenergie wird seit Tausenden von Jahren in der Schifffahrt benutzt, wo die kinetische Energie des Windes verwendet wird. Später wurden solche Einrichtungen entwickelt, die mit Flügel die kinetische Energie in

Kreisbewegung umwandeln. Seit dem zwanzigsten Jahrhundert produzieren Rotorblätter, moderne Varianten der Flügel, Elektrizität. Die so genannte vertikale Windmühle wurde von den Persern seit dem 12. Jahrhundert v. Chr für Getreidemühlen verwendet Wahrscheinlich wurden diese persischen Mühlen während der Zeit der Kreuzzüge der Europäer nach Europa mitgenommen, wo nach Modifizierungen die europäische Variante mit horizontaler Achse entstand. Im 15 Jahrhundert waren Windmühlen weit 20 http://www.doksihu verbreitet. Nur in den Niederlanden waren 9000 von ihnen in Betrieb und erreichten ihre Gesamtkapazität von 250 MW (mechanische Energie). Die entwickeltesten Formen von Windmühlen wurden in den Niederlanden in dem 17. Jahrhundert erstellt und wurden weltweit als Holländerwindmühlen bekannt. Dieser Typ gelangte in dem 18. und 19 Jahrhundert nach Ungarn Landesweit gab es Hunderte von diesen Anlagen. Ein großer Sprung war in der Geschichte der Windenergie, als der Wind

nicht nur für die Erzeugung von kinetischer Energie verwendet wurde, sondern zur Herstellung von Strom. Die erste "Windturbine" war eine Maschine, in dem ein Generator von einem Windrad (mit vielen Flügeln) angetrieben wurde. Diese wurde 1888 von dem Amerikaner Charles F. Brush in Cleveland gebaut Die Konstruktion hatte Flügel in einer Länge von 8 Metern und einen großen Heckteil. Diese primitive Windkraftanlage produzierte nach seinem Bau noch 20 Jahre lang Gleichstrom. Die Brush-Maschine hatte eine Leistung von 12 kW, während ein Zeitgenosse von ähnlicher Größe 70-100 kW Strom produziert. Die erste moderne Windkraftanlage wurde von dem dänischen Poul la Cour gebaut. Er entdeckte, dass schnelllaufende Anlagen mit weniger Rotorblättern günstiger für die Erzeugung von elektrischem Strom sind. Das so genannte „dänische Konzept“ wurde in den 50er Jahren in Dänemark von Johannes Juul entwickelt. Die erste Windkraftanlage mit diesem Konzept wurde 1956 an der

süddänischen Küste von Gedser installiert und hatte eine Nennleistung von 200 kW. Diese Anlage war für ihre Zeit eine technische Revolution, denn dank dem Asynchrongenerator war die direkte Netzeinspeisung möglich. (wwwtelosnetcom) 21 http://www.doksihu Sonnenenergie Ohne die Sonne wäre die Erde ein kalter, dunkler und lebloser Planet. Der Großteil der Energien, die auf der Erde vorhanden sind, stammt auch von der Sonne. Bereits vor Millionen von Jahren entstanden die fossilen Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas) dank der Sonne. Aber auch in diesem Augenblick, gebe es ohne der Energie der Sonne keine erneuerbaren Energien (Windenergie, Wasserkraft, Biomasse). Die Leistung der Sonne, die jährlich in Form von Sonneneinstrahlung auf die Erdoberfläche trifft, ist 173x1012 kW. Diese Menge ist das Fünftausendfache des gegenwärtigen Energiebedarfs der Menschheit. (Quelle: wwwzoldtechhu) Abbildung 6: Sonneneinstrahlung auf der Erde, im Vergleich zu fossilen Vorräten Quelle:

www.cis-solartechnikde Die Nutzung der Sonnenenergie kann in zwei Kategorien, in aktive und passive Solarenergienutzung aufgeteilt werden. Mit der passiven Nutzung verwendet man keine Geräte zum Einfangen von Solarenergie, sondern vor allem architektonische Lösungen: z.B Ausrichtung des Gebäudes und beim Bau verwendete Materialien. Im Grunde genommen sind alle Gebäude passive Nutzer, die dank der Art und Weise ihres Baus die Strahlung der Sonne als Energiequelle nutzen. Die aktive Nutzung der Sonnenenergie macht technische Lösungen möglich, die die Energie der Sonne noch effizienter ausnutzen. Diese Geräte wurden speziell für das Sammeln und die Umwandlung der Solarenergie entwickelt. 22 http://www.doksihu Das deutsche und das ungarische Förderungssystem für die Unterstützung erneuerbarer Energien In Ungarn Energiatakarékossági Energiesparsamkeit) kann die Bevölkerung Program” und das im (Nationales „Sikeres Rahmen des Programm Magyarországért

„Nemzeti für die Lakossági Energiatakarékossági Hitelprogram” (Erfolgreiches Ungarn - Kreditprogramm für die Energiesparsamkeit der Bevölkerung) Antrag stellen auf eine nicht zurück zu zahlende Förderung (und/oder günstige Darlehen). Privatpersonen und Kommunen können an diesem Förderprogramm teilnehmen, das für die Modernisierung von Wohngebäuden und für das Umstellen von traditionellen Brennstoffen auf erneuerbare Energiequellen dient. Das NEP wird jedes Jahr vom Ministerium für Verkehr, Kommunikation und Energie aufgelegt. Das NEP-2009 fördert das Errichten von Anlagen, in denen Wärme und elektrischer Strom mit erneuerbaren Energien hergestellt wird, die Steigerung von der Anwendung von Biomasse, von Geothermie, von Windenergie, von organischen Abfällen und von der Installation von Solar- und PhotovoltaikAnlagen. Die Zuschuss-Rate darf höchstens 35 % der Investitionskosten erreichen und ist in 1.470000 HUF maximiert pro Wohnung / Person / Familienhaus Im

Rahmen des NEP 2009-4 kann man nur für das Verwenden erneuerbarer Energieträger einen Antrag stellen. Aber zur gleichen Zeit kann man neben dem NEP 2009-4 für andere Zwecke Förderungen erhalten - NEP-2009-1, NEP-2009-2, NEP-2009-2 – oder auch einen individuellen Antrag stellen: • NEP-2009-1.-Austausch von Türen und Fenstern, nachträgliche Wärmedämmung von Türen und Fenstern • NEP-2009-2.-Unterstützung der Modernisierung von Heizungs- und Warmwasserversorgungs-Anlagen • NEP-2009-3.-nachträgliche Isolierung von Wohngebäuden Als das NEP 2009 angekündigt wurde, standen 1,5 Milliarden HUF zur Verfügung. (nicht zurück zu zahlende) Falls erforderlich, konnten die Antragsteller den übrigen Teil der Kosten neben staatlichen Zuschüssen mit Darlehen decken. Maximal 65 % der gesamten 23 http://www.doksihu Investitionskosten kann in Form von Krediten beansprucht werden. Die Darlehen und Zuschüsse dürfen zusammen nicht mehr als 4.200000 HUF pro Wohnung

ausmachen. Die nicht zurück zu zahlende Zuschüsse und den günstigen Darlehen kann man zusammen (Kredit und Förderung), aber auch separat (nur Förderung, nur Kredit) beantragen. Um für die Antragsteller günstige Darlehen zu geben, stehen dank dem Ministerium für Verkehr, Kommunikation und Energie im Rahmen des NEP 15,1 Milliarden HUF zur Verfügung. Die förderfähigen Investitionen sind folgende: • das Anlegen von Einrichtungen, die mittels erneuerbaren Energien Wärme oder Strom erzeugen • die Steigerung der Nutzung von Biomasse • die Steigerung der Nutzung von Wärmepumpen • Erhöhung der Nutzung von Windenergie zur Erzeugung von elektrischem Strom, für den Fall, dass er nicht ins Stromnetz eingespeist wird • verstärkte Nutzung von Bio-Abfällen für die Energieerzeugung • aktive und passive Solarenergienutzung (z.B Solarkollektoren, Photovoltaik-Anlagen) • die Einrichtung von alternativen Anlagen, die erneuerbare Energien verwenden, und so

die Erdgas-Anlagen ersetzen können • Installation von Wärmepumpen • Nutzung von Wasserenergie Auf das am 1. August 2009 angekündigte NEP-2009 wurden bis zum 27 August 2009 insgesamt 3077 Anträge eingeschickt. Die Höhe der beanspruchten Zuschüsse war insgesamt 1.535 Millionen HUF 2010 muss das Ministerium für Umwelt und Wasserwirtschaft die Einnahmen von dem Verkauf von Kyoto-Einheiten im Rahmen des „Zöld Beruházási Rendszer” (Grünes Investitionssystem) für die Unterstützung heimischer Investitionen verteilen und die Treibhausgasemissionen reduzieren. Die Kyoto-Einheiten wurden im Namen des ungarischen Staates verkauft. Dieses Förderprogramm trägt zum Klimaschutz bei. Die Gesamtsumme des ZBR beträgt 2 Milliarden HUF. Wenn es um Wohngebäude geht, die traditionell gebaut wurden, können folgende Personen Unterstützung beantragen: Privatpersonen und Kommunen. Die Privatpersonen 24 http://www.doksihu und Kommunen, deren Wohngebäude auf eine industrielle

Weise gebaut wurde, können nur für Fenstertausch eine Unterstützung bekommen. Die Palette der förderfähigen Aktivitäten (unter anderen für erneuerbare Energien): Die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Verhältnis zu den herkömmlichen Energiequellen. Das Ersetzen von fossilen Energieträgern durch alternative Quellen. Hilfe für Investitionen, in denen es sich um die Herstellung, um das Speichern und um das Einspeisen (ins Stromnetz) der von erneuerbaren Energieträgern erzeugte Energie handelt. Neue Anlagen zum Verwenden von erneuerbaren Energien, die Wärme oder Strom erzeugen (Solaranlagen, Photovoltaik-Anlagen, Biomasseheizung, Wärmepumpen, Windenergie), die letztlich zur Senkung des Energieverbrauchs führen, bzw. die CO2-Emission senken. Der Zuschuss kann für den Fall eines alternativen Energiesystems, 30 % der höchstens 1.470000 HUF betragen Zusätzlich kann der Antragsteller weitere Anträge stellen und erhalten, denn dieses Programm hat auch weitere

Unterprogramme. (wwwpasszivhaz-magazinhu / KVVM, 2010) Um die Verwirklichung komplexer Projekte zu fördern, werden für die Antragsteller zusätzliche Unterstützungen verfügbar gemacht, unter dem Namen KlímaBónusz. Dies kann dann erhalten werden, wenn das Gebäude dank der Investition mindestens die Energie B erreicht. Je höher die erreichte Energiekategorie ist, desto mehr Unterstützung bekommt der Investor von dem Staat Abbildung 7: „KlímaBónusz“ Unterstützung „KlímaBónusz“ Unterstützung Maß der zusätzlichen 10 % 20 % 30 % Wert laut Energieaudit B A A+ Max. Förderung 200.000 HUF 600.000 HUF 1.000000 HUF Unterstützung Quelle: Ministerium für Umwelt und Wasserwirtschaft (www.kvvmhu) 25 http://www.doksihu In Deutschland gibt es ein anderes Förderungssystem. Auf der föderalen Ebene findet man keine einheitlichen Förderungsprogramme ähnlich zu den ungarischen. Diesen Zweck erfüllt in Deutschland eine Differenz zwischen den Strompreisen, den

die Abnehmer den Energieversorgern zahlen und umgekehrt. Derjenige, der eine Photovoltaik-Anlage betreibt, muss genauso viel für den gekauften Strom bezahlen, wie der, der keine Anlage hat. Aber der Stromversorger muss von ihnen den überflüssigen Strom zu einem höheren Einheitspreis aufkaufen. Allerdings gibt es in jedem Bundesland mehrere Programme, von denen die Bevölkerung, in ihren Bemühungen um erneuerbare Energiequellen zu nutzen, unterstützt wird. Trotzdem ist es für viele eine schwere Entscheidung, den ersten Schritt zu machen, denn diese alternativen Technologien sind sehr kostspielig. Der Banksektor reagierte schnell auf die neuen Bedürfnisse der Bürger, und mehrere große Banken geben günstige Darlehen für Investitionen in erneuerbare Energien. Die Umweltbank gibt seit 1997 Kredite für kleinere und größere "grüne" Investitionen. Auch die Versicherungsgesellschaften in Deutschland haben die Möglichkeiten in diesem Nischenmarkt schnell entdeckt und

haben neue Dienstleistungen auf den Markt gebracht. Es gibt viele neue Dienstleistungen gezielt für das Versichern von alternativen Energie-Anlagen. Einige Beispiele: • Solarzellen mit einer bestimmten Oberfläche können für ~80 € pro Jahr vollständig abgesichert werden; • Für ~50 € pro Jahr wird der Besitzer der Photovoltaik-Anlagen für den Fall, dass wegen einer Fehlers die Anlage keinen Strom produziert, für die ausgefallenen Einnahmen entschädigt; • für ~100 € wird der Investor entschädigt, wenn die teure Anlage während der Installation beschädigt wird, und im Falle, dass sie nicht mehr funktionsfähig ist, wird man solange für die ausgefallenen Einnahmen entschädigt, bis die Ersatzteile ankommen und eingebaut werden. Vor allem sind diese Dienstleistungen dann wichtig, wenn die kostspieligen Anlagen ohne staatliche Unterstützung installiert werden. Die Strom-Marktpreise höher als der Betrag benötigt, um Strom von Kleinbauern produziert kaufen.

Diese zusätzlichen Kosten sind nichts anderes als die von den 26 http://www.doksihu Verbrauchern, die gezwungen sind, das laufende Konto Service, gezahlt werden und daher nicht über ein Haus Solarenergie. In Deutschland investiert man seine Ersparnisse nicht nur aus Umweltgründen in alternative Anlagen, sondern weil man mit diesen bessere Erträge erreichen kann, als mit den derzeitigen Dienstleistungen der Banken für Ersparnisse. Eine gut geplante Solaranlage auf dem Dach kann zB in ungefähr 510 Jahren den investierten Betrag zurückholen Und seit die Lebensdauer von einer Solarzelle ca. 25 Jahre ist, wird man, wenn nichts dazwischenkommt, das vielfache des investierten Geldes zurückbekommen. (Szent István Egyetem, Nap napja, 2009) 27 http://www.doksihu Die Richtlinien der Europäische Union über erneuerbare Energien Das Kyoto-Protokoll ist ein Abkommen, das von fast allen Staaten der Welt ratifiziert wurde. Sie haben das gemeinsame Ziel, die CO2-Emission der Länder

und so der Menschheit erheblich zu senken. Dieses Abkommen ist das erste seiner Art, denn es wirkt Länder übergreifend. Somit entstand das erste weltweite Verbündnis, um den Klimawandel zu stoppen. Das Abkommen wurde am 11. Dezember 1997 von der globalen Organisation der Vereinten Nationen gegründet. Es wurde nach der Stadt benannt, in der es beschlossen wurde (Kyoto in Japan). Das Kyoto-Protokoll begann erst am 16. Februar 2005 und endet 2012 Nach der Meinung der Vereinten Nationen sind für den Klimawandel die Treibhausgase, vor allem das CO2 verantwortlich. In diesem Zeitraum verpflichten sich diese Staaten, die das Abkommen ratifiziert haben, den vorgeschriebenen CO2-Ausstoß einzuhalten. Treibhausgase werden vor allem durch wirtschaftliche Anlagen, also in der Industrie und in der Landwirtschaft produziert. Durch die Modernisierung der Anlagen kann man die Emission reduzieren. Da die Modernisierungen besonders kostspielig sind, gibt es nur schleppende Fortschritte. Als

Basisjahr für die Berechnung des Ziels wurde das Jahr 1990 gewählt. Das heißt, dass sich die UNO das Ziel gesetzt hat, die CO2-Emission der Mitgliedstaaten (die das Abkommen ratifiziert haben) bis zum Jahr 2012 auf 5,2 % unter das Niveau von 1990 zu senken. Die Mitgliedstaaten haben unterschiedliche Ziele Reduzierungen erreichen. zu erreichen. Reiche Länder müssen größere Z.B die Europäische Union ist eine allgemeine Reduzierung von 8 % vorgegeben. 1990 waren für 55 % der CO2-Emission die reichen Länder verantwortlich. 28 http://www.doksihu Abbildung 8: Stand der Unterzeichnung und Ratifikation 2010 Quelle: Internet Nicht alle UNO-Staaten haben das Kyoto-Protokoll ratifiziert. Die USA macht deshalb keine wesentlichen Bemühungen um die CO2-Reduzierung, ungeachtet dessen, dass die USA der größte CO2-Produzent der Welt ist. Obwohl die USA das Abkommen nur unterschrieben und nicht ratifiziert haben, haben sich zahlreiche Städte in den USA verpflichtet, die

Ziele des Abkommens zu erreichen. Im Falle der Europäischen Union haben sich bei dem EU-Beitritt alle Mitgliedstaaten verpflichtet, das Kyoto-Protokoll einzuhalten. Die Maßnahmen der EU haben folgende Ziele: • Erhaltung und Schutz der Umwelt sowie Verbesserung ihrer Qualität; • Schutz der menschlichen Gesundheit; • umsichtige und rationelle Verwendung der natürlichen Ressourcen; • Förderung von Maßnahmen auf internationaler Ebene zur Bewältigung regionaler oder globaler Umweltprobleme. Die Europäische Union hat das gemeinsame Ziel von 8 % zu erreichen, aber die Ziele der Mitgliedstaaten sind unterschiedlich. Deutschland muss eine Senkung von 21 % erreichen, Großbritannien 12,5 %. Ungarn muss bis 2012 seine CO2-Emission um 6 % reduzieren. Aber es gibt auch EU-Länder, die ihre Emission steigern dürfen: Spanien (15) und Griechenland (25) z.B) 29 http://www.doksihu Zentrale Nutzung erneuerbarer Energien WASSERKRAFT Der größte Teil von sauberer Energie

wird weltweit von Wasserkraftwerken erzeugt. Auf unserem blauen Planeten wurde 2007 16 % des elektrischen Stroms mit Wasserkraft erzeugt. Derzeit hat Wasserkraft unter den anderen alternativen Energiequellen einen Anteil in Höhe von 88 %. In einigen Ländern wird sogar der überwiegende Anteil des Energiebedarfs mit Hydroenergie gedeckt. Die größten Hydroenergie Hersteller sind folgende Länder: China, Kanada und Brasilien. Auch die größten Wasserkraftwerke der Erde findet man hier Eines der größten Talsperrenprojekte der Welt wurde in China verwirklicht. Der Drei-Schluchten-Damm wurde auf dem Jangtse im Jahre 2006 in Betrieb genommen. Dieser Staudamm hat eine Länge von mehr als 2300 Metern und eine Höhe von 185 Metern (Mauerkrone). Die Stauseelänge des WasserkraftwerkKomplexes beträgt 660 Kilometer Um dieses Mega-Projekt zu ermöglichen, mussten 1,3 Millionen Menschen umgesiedelt werden. China und die anderen zwei Länder planen noch weitere Großtalsperren. (National

Geogrphic, 2010) Nach europäischem Maßstab sind die Erfolge von Norwegen auch beachtlich. In diesem entwickelten nordeuropäischen Staat wird 99 % der Elektrizität durch Wasserkraft erzeugt. (GENI, 2010) In Ungarn ist die Nutzung von Wasserkraft aufgrund der ungünstigen klimatischen und geographischen Gegebenheiten begrenzt. Die 55 MW Gesamtleistung der ungarischen Wasserkraftwerke sorgt für weniger als 0,5 % der Elektrizität. Ungarns technisch nutzbares Hydro-Potential wird auf 1000 MW geschätzt. Welche Gewässer das ermöglichen zeigt, das untere Kreisdiagramm 30 http://www.doksihu Abbildung 9: Verteilung der Wasserenergie in Ungarn 5% 4% Donau 9% Theiß Drau 10% Raab, Hernád Sonstige 72% Quelle: www.bmehu Auf dem Diagramm kann man gut erkennen, dass der größte Teil der Wasserenergie aus der Donau gewonnen werden könnte. Trotz dieser Möglichkeiten gibt es auf diesem Fluss kein Wasserkraftwerk. Wegen des Fiaskos in dem Wasserkraftwerk Bős-Nagymaros und der

Abneigung der Donauanrainer ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass in der nahen Zukunft noch ein Wasserkraftwerk auf der Donau gebaut wird. In Ungarn gibt es 37 kleinere und größere Wasserkraftwerke. 90 % dieser befinden sich entlang der Theiß und auf ihren Nebenflüssen. Die zwei größten Wasserkraftwerke Ungarns wurden auch auf der Theiß in Betrieb genommen, in Tiszalök und in Kisköre. Bei der Planung dieser Laufwasserkraftwerke haben die Fachleute darauf geachtet, dass diese komplexen Projekte nach der Verwirklichung mehreren Zwecke dienen werden. Zur selben Zeit mussten sie voraussagen, dass sie neben der Minimalisierung der Umweltschäden überwiegend positiven Einfluss auf das Leben der Bewohner bzw. der Pflanzen- und Tierwelt der Region haben (wwwkekenergiahu) Diese Wasserprojekte machen die Umwandlung der kinetischen Energie in Strom möglich. Sie erzeugen keine CO2-Emission direkt durch Betrieb und verbessern die Schiffbarkeit der Flüsse, wie auch im Falle der Theiß.

Die Stauseen dienen als Gießwasser-Reserve für Landwirtschaft und Trinkwasser-Reserve für die Menschen. Neuerdings dienen diese riesigen Erholungsgebiete. 31 künstlichen Gewässer als http://www.doksihu GEOTHERMISCHE ENERGIE Die Temperatur der Erdkruste steigt alle 33 Meter um 1°C an. Hiergegen steigt es in der ungarischen Erde alle 15-18 Meter um 1°C an. Das ist deshalb möglich, weil die Erdkruste in Ungarn dünner ist als im Durchschnitt der europäischen Länder. Die heiße Magma unter der Erdkruste reicht näher an die Erdoberfläche ran. Die Dicke der Erdkruste in Europa ist 35 Kilometer dick im Durchschnitt, dagegen unter Ungarn nur 24-26 Kilometer. Dadurch entsteht in dieser Region eine positive Wärme-Anomalie, denn eine größere Menge von Wärme kann die Erdoberfläche erreichen. Der durchschnittliche ungarische Wert des aufsteigenden Wärmestroms ist 90 mW/m2. Dh dass er anderthalbmal so groß ist wie der europäische Vor allem der nördliche und östliche

Teil der großen ungarischen Tiefebene zeigt hohe Werte. (90-100 mW/m2) In anderen Regionen Ungarns schwanken diese Werte zwischen 70-90 mW/m2. Im Jahre 1992 entsprach die verwendete Menge der ungarischen geothermischen Energie der Menge von 80-90.000 Tonnen Erdöl Unsere geothermischen Möglichkeiten gehen weit über unsere Biomasse-Reserven hinaus, dabei sind diese nicht klein. Die Produktion von einer Einheit Elektrizität mit Geothermie kostet derzeit halb so viel wie mit Photovoltaik-Anlagen. Die Produktion ist gleichmäßiger als mit Windturbinen. Alles in allem verfügt Ungarn über die zweitgrößten geothermalen Wasser- und Wärmevorräte Europas. (www.nyfhu, 2009) Derzeit produziert die USA die größte Menge an Strom aus geothermischen Quellen. Die Gesamtleistung der geothermischen Kraftwerke ist 34.000 MW, das 0,5 % des Strombedarfs der USA deckt (2009) 90 % davon wird in Kalifornien hergestellt. Diese Region ist in geothermischer Hinsicht sehr aktiv Es gibt 34 Kraftwerke

in Kalifornien, zum Vorteil der dortigen Einwohner. (www.geothermalorg, 2009) In Europa gilt Island als echter Pionier auf diesem Gebiet. Zum Teil ist das den geologischen Gegebenheiten des Landes zu danken. Mehrere Geysire und etwa 130 aktive Vulkane befinden sich derzeit auf Island, die man etwa 30 Vulkansystemen zuordnen kann. In dem Inselstaat wird das geothermische Potenzial zur Herstellung von Elektrizität und warmem Wasser verwendet. Diese 32 http://www.doksihu Energiequelle steht kontinuierlich zur Verfügung und neben dem Maß des derzeitigen Verbrauchs in unbegrenzten Mengen. Diese Art von Energie ist so günstig, dass im Winter einige Strecken des Straßennetzes und der Bürgersteig in Reykjavik und in Akureyri geheizt werden können, so dass keine Schneeräumung nötig ist. Auf der Insel befinden sich 5 größere geothermische Kraftwerke, diese produzieren 24 % des elektrischen Stroms. 87 % der Gebäude werden auf der Insel mit Erdwärme geheizt. 2008 wurde 24,5 % des

Stroms aus Erdwärme hergestellt, 75,4 % aus Wasserkraft und nur 0,1 % wurde aus fossilen Energieträgern gewonnen. (wwwenergyrochesteredu, 2009) Auf dem Kreisdiagramm kann man gut sehen, dass heiße und warme Quellen in Ungarn gerne für therapeutische Zwecke genutzt werden, da sie reich an gelösten Mineralien sind. (Kalte Quellen enthalten weniger Mineralien) Zahlreiche Thermalbäder kann man überall im Land finden, die diese kostbare Energie verwenden. Abbildung 10: Thermalwasser-Nutzung in Ungarn 5% 4% Thermalbäder 35% Trinkwasser 27% Landwirtschaft Kommunales Industrie 29% Quelle: www.nyfhu Viele dieser Quellen wurden nach dem ersten und nach dem zweiten Weltkrieg durch „Prospektion“ entdeckt. Dh es wurde gezielt nach Erdöl- und Erdgasvorkommen gesucht, doch anstatt Ölfelder wurden Thermalquellen entdeckt. Ein gutes Beispiel für diese zufälligen Entdeckungen ist Hajdúszoboszló. Erst in den 60er Jahren hat man angefangen, gezielt nach Thermalvorkommen zu

suchen, vor allem auf der kleinen und großen Tiefebene. In Ungarn sind derzeit 3 größere Projekte im Gange, diese laufen unter der Führung von Pannergy Nyrt. Die Orte der geplanten Investitionen sind folgende: Tamási, Szentlőrinc und Nagykanizsa. Die geothermischen Kraftwerke, die im Rahmen dieses Projektes gebaut werden, können neben der Herstellung von 33 http://www.doksihu Strom die Bevölkerung in der Region mit Warmwasser versorgen. Die geplante Leistung der Kraftwerke ist 6-15 MWatt (elektrischer Strom) pro Anlage und ihre Wärmekapazität das Dreifache der Erstgenannten. Die Fachleute rechnen mit einer Amortisationszeit von 6-7 Jahren. Die Bohrungen in Szentlőrinc wurden am 7. September 2009 abgeschlossen. Der Brunnen hat die gesetzten Hoffnungen erfüllt, denn er liefert einen Ertrag von 1150 Liter pro Minute 80 °C heißen Wassers. Dank dieser reichen Thermalquelle können die öffentlichen Gebäude und die Gebäude, die mit Fernheizung geheizt werden, in Kürze an

diese alternative Energiequelle angeschlossen werden. Aber dies ist nur der Anfang, denn die Firma hat sich 2007 als Ziel vorgenommen, dass sie noch weitere 19 geothermische Anlagen erstellen will. Am Ende sollten diese Einrichtungen zusammen eine Gesamt-Leistung von 60 MW haben. (wwwpannergycom, 2009) 34 http://www.doksihu BIOMASSE In Ungarn hat neben der geothermischen Energie noch die Biomasse eine bedeutende Rolle unter den erneuerbaren Energieträgern. Alle anderen alternativen Energiequellen werden derzeit noch selten genutzt. Biomasse wird als erneuerbare Energie vor allem in der Landwirtschaft genutzt. Hier entsteht organischer Abfall in großen Mengen, die mit kleineren / größeren Änderungen oder direkt als Energieträger verwendet werden. Diese „Vorkommen“ stammen vor allem aus dem Ackerbau und der Forstwirtschaft. Biomasse wird auch gezielt in Form von Energiepflanzen und auf sogenannten Energieplantagen erzeugt. Ungarn verfügt über ein großes Potential an

Energiepflanzen. In den meisten der entwickelten Industrieländer wurde in den letzten Jahren dank der Verbesserung des Nutzeffektes erreicht, dass Nahrungsmittel (z.B Getreide) in überflüssigen Mengen produziert werden Dh pro Hektar kann man heute mit mehr Ertrag rechnen als damals. Aus diesem Grunde wird ein bedeutender Prozent der Agrarflächen für mehrere Jahren nicht kultiviert. Diese eignen sich perfekt für die Anlage von schnell wachsenden Energieplantagen. Diese Lösung bietet mehr Arbeitsplätze und dadurch wird die Arbeitslosigkeit in der Region gesenkt. Eine andere positive Auswirkung ist es, dass das in der erneuerbaren Energienutzung investierte Kapital in dieser Region bleiben wird und es dient als Grundlage für weitere Entwicklungen in diesem Zweig. Die gesamten ungarischen Biomassen-Vorräte werden auf 350-360 Millionen Tonnen geschätzt, von denen nur 10 % für Energie-Produktion verwendet wird. Trotzdem sorgt dieser Bruchteil für 92 % unserer alternativen

Energie. (KSH, 2010) Biomasse kann nicht nur in Form von Festbrennstoff verbrannt werden, sondern man kann sie auch weiterverarbeiten. So entsteht auch Biogas oder flüssiger Biokraftstoff. Diese sind konzentrierter und enthalten somit auch mehr Energie. Diese können dann für mehrere Zwecke verwendet werden: Herstellung von Strom, Wärmeenergie oder Treibstoff für Fahrzeuge. Zur Energiegewinnung eignet sich vor allem Stroh und Holzabfall. Andere Pflanzenreste aus der Landwirtschaft, z.B Sonnenblumen- oder Maisstengel eignen sich zwar nicht für das Verbrennen, aber können die Qualität des Bodens 35 http://www.doksihu der Energieplantagen verbessern. Auf den Obstbaumplantagen werden die abgeschnittenen Äste meistens unter freiem Himmel verbrannt, obwohl sie als Rohmaterialien von Pellets und Briketts dienen könnten. In der Forstwirtschaft entstehen während der Bewirtschaftung 20 % “Abfallprodukte”. Je nachdem, wie das wertvollste Holzmaterial von der Holzindustrie

verarbeitet wird, entstehen wieder “Abfallprodukte”. Der Holzspan, das Sägemehl und die Baumrinde sind nach der Umwandlung genauso wertvoll wie Brennholz. 36 http://www.doksihu WINDKRAFT Windenergieanlagen können in allen Klimazonen eingesetzt werden. Sobald die Windverhältnisse ausreichend sind, kann man sie auf See und in allen Landformen (Küste, Binnenland, Gebirge) in Betrieb nehmen. Die Windturbinen, die auf der See stehen, produzieren 40 % mehr Strom, als jene an der Küste. Der Wind weht auf der See stärker und kontinuierlicher Dafür kosten sie aber 60 % mehr am Anfang. Solche Offshore-Anlagen wurden erst in Dänemark gebaut, seit dem werden sie überall verwendet, wo die entsprechenden Bedingungen vorhanden sind. Wenn man solche Windenergieanlagen wirtschaftlich betreiben möchte, müssen mehrere Turbinen pro Anlage eingesetzt werden. Im Verhältnis zu anderen Kontinenten wird Windenergie in größter Proportion in Europa verwendet. 2007 wurde auf der Erde

120791 MW Strom aus Windenergie hergestellt, von denen 64.948 MW in der Europäischen Union erzeugt wurden. Dh in Europa wurde 53,76 % des gesamten Windstroms hergestellt. (GWEC, 2009) Vor allem in den europäischen Ländern steigt die Zahl dieser Anlagen Jahr für Jahr, wo die Windverhältnisse gut sind und das Vorkommen fossiler Energieträger selten ist. So können sich diese Länder von dem Import solcher Energieträger unabhängig machen. Einer der größten Erzeuger ist Dänemark, wo 25 % des Strombedarfs mit Windenergie gedeckt wird. Dänemark exportiert sogar den überflüssigen Teil des mit Wind erzeugten Stroms in die Nachbarländer. In Ungarn ist die Proportion von Windenergie unter 1 % und das Land verfügt derzeit über eine Windenergieleistung von 177 MW. Es gibt wirtschaftliche, aber auch geographische Gründe dafür. Im Karpatenbecken ist die durchschnittliche Windgeschwindigkeit zwischen 2,5 und 4,5 m/s, während es in Dänemark 10-12 m/s sind. Die an Windenergie

reichste Region des Landes ist die kleine Tiefebene. Hier kann die durchschnittliche Windgeschwindigkeit 6 m/s erreichen. Neben der Schwäche des Windes ist die ungleichmäßige Verteilung das andere Problem. Die 1500-2000 Stunden Wind ermöglichen nur eine 10-15 prozentige Nutzung. Derzeit ist die Windenergienutzung in Ungarn gering, aber die Gesamtleistung Windenergieanlagen im Land steigt ununterbrochen an. (wwwmszethu, 2010) 37 der http://www.doksihu SONNENKRAFT Die Sonnenenergie kann in zentralisierter (Großanlagen) oder auch in dezentralisierter (Kleinanlagen für Privatpersonen) Form den Menschen dienen. Derzeit werden zwei Typen von Sonnenwärmekraftwerken verwendet, die aus Sonnenenergie thermische Energie erzeugt, welche der Herstellung von Strom dient (und als Nebenprodukt wird auch Warmwasser für industrielle oder zivile Nutzung erzeugt). Der eine ist das Solarturm-Kraftwerk und der andere das Parabolrinnenkraftwerk. Diese Anlagen können höhere Wirkungsgrade

erreichen als Photovoltaikanlagen und am Anfang sind auch die Investitionskosten niedriger. Ihre negative Seite ist es, dass die Wartungskosten höher sind und die Anlagen eine bestimmte Mindestgröße haben müssen. Wirtschaftlich kann man sie vor allem in besonders sonnenreichen Regionen einsetzen. Um aus der Sonnenenergie Elektrizität herzustellen, muss die Energie der Sonneneinstrahlung, die sonst niedrige Energiedichte hat, konzentriert werden. Diesem Zweck dienen die Parabolrinnen-Kollektoren. Diese sind spezielle, gewölbte Spiegel welche das Sonnenlicht in eine Brennlinie oder einen Brennpunkt bündeln. In einem Parabolrinnenkraftwerk werden diese gewölbten Spiegel in einer Länge von 20-150 Metern eingesetzt. Die Kollektorfelder der Parabolrinnenkraftwerke bestehen aus vielen parallel geschalteten ParabolrinnenKollektoren. In der Brennlinie des Spiegels läuft ein Rohr, in dem ein Wärmeträgermedium zirkuliert. Diese Flüssigkeit nimmt die Wärme auf und leitet sie in den

Teil der Anlage weiter, wo die Wärmeenergie in Elektrizität umgewandelt wird. Das Absorberrohr ist doppelwandig Das innere Rohr ist aus rostfreiem Stahl, das mit einer lichteinfangenden Schicht bedeckt ist. Dank dieser speziellen Schicht kann das innere Rohr 95 % des Sonnenlichtes einfangen. Das äußere Rohr ist aus Glas, das die Sonnenstrahlen einlässt. Zwischen den zwei Rohren herrscht ein Vakuum, das als Isolierung dient. Die Wärmedämmung verringert den Wärmeverlust des Wärmeträgermediums. Entweder wird überhitzter Wasserdampf direkt in dem Stahlrohr hergestellt, oder wird erst das zirkulierende Medium erhitzt (z.B Thermoöl oder flüssiges Salz) Mit der Direktdampferzeugung (d.h ohne Wärmeüberträger) sind Temperaturen von über 500°C möglich. Bei günstigen Bedingungen kann das zirkulierende Thermoöl eine Temperatur von 400°C erreichen. Zur solaren Stromerzeugung ist ein 38 http://www.doksihu Temperaturbereich des Wärmeträgermediums zwischen 300°C und 400°C

erforderlich. Wenn das Medium heiß genug ist, kann man damit überhitzten Wasserdampf herstellen. Von diesem Punkt an läuft alles so weiter wie in einem herkömmlichen Wärmekraftwerk. Durch diese Prozedur bekommt man als Endprodukt überhitzten Dampf, der eine Turbine antreibt. An die Turbine ist ein Generator gekoppelt, welcher anschließend die Elektrizität erzeugt. Um über den Tag so effektiv wie möglich zu arbeiten, werden die Parabolrinnen ständig der Sonne nachpositioniert. Sie werden aus Kostengründen meist nur einachsig der Sonne nachgeführt. Sie sind deshalb in Nord-SüdRichtung angeordnet und werden der Sonne im Tagesverlauf von Ost nach West nachgeführt. Eine Weiterentwicklung der Parabolrinnen sind so genannte FresnelSpiegel-Kollektoren. Bei ihnen wird das Sonnenlicht über mehrere zu ebener Erde angeordneten parallele, ungewölbte Spiegelstreifen (nach dem Prinzip einer Fresnel-Linse) auf ein Absorberrohr gebündelt. Die Streifen werden einachsig nachgeführt.

Ein zusätzlicher Sekundärspiegel hinter dem Rohr lenkt die Strahlung auf die Brennlinie. Dieses Konzept befindet sich derzeit in der praktischen Erprobungsphase. Noch eine Variante dieser Wärmekollektoren sind die Turm- Solarkraftwerke. Das Herzstück dieses Kraftwerks ist ein Turm, auf dem sich ein Strahlungsempfänger befindet. Der Turm ist von Spiegeln umgeben, die zweiachsig sind und präzise dem Lauf der Sonne nachgeführt werden. Diese Heliostaten reflektieren die Solarstrahlung auf den Strahlungsempfänger. Dort erhitzt die Solarenergie die Luft, das Wasser oder flüssiges Salz. Der Turm kann eine Höhe von mehr als 100 Metern haben, und die Oberfläche des Spiegelfeldes kann mehrere hundert Quadratmeter betragen. Nach neuesten Ergebnissen speichert flüssiges Salz die Wärme länger als andere Medien. So ist es möglich, dass das Kraftwerk auch bei schlechtem Wetter noch Wärme und Strom erzeugt. (wwwenergie-visionsde / wwwthemaenergiede, 2009) Derzeit werden auch

sogenannte Thermikkraftwerke getestet. Diese Aufwindkraftwerke nutzen den Kamineffekt. Da warme Luft eine geringere Dichte hat, steigt sie nach oben. Der zentrale Teil des Kraftwerks ist ein Kamin, wo saubere warme Luft entweicht. Der ist von mehreren hundert Quadratmetern 39 http://www.doksihu Folie umgeben, die ungefähr 2 Meter hoch über der Erde gespannt ist. Diese Folie lässt die Sonnenstrahlung durch, so steigt die Temperatur zwischen der Folie und dem Boden. Die Luft kann täglich eine Temperatur von 50°C erreichen Die warme Luft entweicht auf eine kontrollierte Weise durch den Kamin. Hier befinden sich ein oder mehrere Turbinen, die Generatoren antreiben und so Elektrizität erzeugen. Die Besonderheit dieser Anlage ist es, dass unter der Folie sich nicht nur die Luft, sondern auch der Boden erwärmt. An bewölkten Tagen und in der Nacht strahlt der Boden diese Wärme aus und so wird die Turbine kontinuierlicher angetrieben. Derzeit wird für diese Anlage eine 0,1

Millimeter dünne Folie verwendet, welche trotz ihrer Dünne sehr strapazierfähig ist und auch gegen UV-Strahlung über längere Zeit stand hält. Laut bisherigen Erfahrungen ist ihre Lebensdauer 10-12 Jahre. Noch ein Vorteil ist, dass sie günstig ist Die Entwickler haben nach mehreren Monaten Testbetrieb entdeckt, dass sich unter der Plane keine Wüste bildete. Dank des Treibhauseffekts der Folie bildete sich eine reiche grassteppenmäßige Vegetation aus. Wegen des TemperaturUnterschiedes hat sich das Wasser aus der warmen Luft auf die untere Seite der Folie niedergeschlagen und funktionierte wie ein “Bewässerungssystem“. (www.youtubecom, 2009) Die größten Solarwärmekraftwerke befinden sich in den USA. Hier sind vor allem die Parabolrinnenkraftwerke verbreitet, aber es gibt auch ein paar Solarturmkraftwerke, die schon in Betrieb gesetzt wurden. Das größte Parabolrinnenkraftwerk liegt in der Mojave-Wüste und hat eine Gesamtleistung von 354 MW (Solar Energy Generating

Systems, Kalifornien). Das zweitgrößte hat eine Gesamtleistung von 64 MW (Nevada Solar One, Nevada, Las Vegas). Sie sind seit mehreren Jahren in Betrieb und werden immer wieder erweitert. Auch in der Europäischen Union sind solche Kraftwerke zu finden. Die drei größten sind in Spanien. In Granada befindet sich ein Parabolrinnenkraftwerk (Andasol 1 - 50 MW), und in Sevilla wurden zwei Solartürme gebaut (PS20 - 20 MW und PS10 - 11 MW). Weitere schon in Betrieb gesetzte Anlagen findet man in Nordafrika, zum Beispiel in Algerien (Solar-Gas-Kraftwerk, Hassi R’mel). Weltweit sind mehrere Anlagen im Bau (Ägypten, Algerien, Frankreich, Südafrika). 40 http://www.doksihu Von den zehn größten Photovoltaikanlagen der Welt befinden sich neun in der Europäischen Union (mehrere in Spanien). Die größte Photovoltaikanlage Spaniens liegt in Olmedilla. Sie wurde 2008 fertig gestellt, hat mehr als 160000 Photovoltaik-Paneele. Ihre Gesamtleistung von 60 MW versorgt mehr als 40000

Wohnungen mit Elektrizität. Auch der Waldpolenz Solar Park bei Leipzig nimmt mit seiner Gesamtleistung von 40 MW eine Spitzenposition ein. Die Betreiber planen Erweiterungen in der Zukunft. Auf der nächsten Abbildung kann man eine Erdkarte sehen, wo die Leistung der Sonnenstrahlung über Farbflächen gekennzeichnet ist. Die Farben gelb, orange und rot deuten auf ein gutes Potenzial für Solaranlagen hin. Abbildung 11: Leistung der globalen Sonneneinstrahlung Quelle: www.thema-energiede, 2010 Zur Deckung des derzeitigen Weltbedarfs an Primärenergie allein durch Solarstrom wären die durch dunkle Scheiben gekennzeichneten Flächen ausreichend. In Ungarn ist der Bau solcher Solarkraftwerke aus folgenden Gründen unwirtschaftlich: • zu niedrige Zahl der Sonnenstunden; • der heutige Stand der Technologien Wirkungsgrade. 41 ermöglicht nur niedrige http://www.doksihu Dezentrale Nutzung erneuerbarer Energien Sonnenkraft Anlagen, die die Kraft der Sonne in Wärmeenergie

oder Elektrizität umwandeln, können nicht nur als hunderttausend Euro teure komplexe Anlagen erbaut werden. Falls jemand als Privatperson genügend Ersparnisse hat, kann die Sonnenenergie passiv oder aktiv genutzt werden. Anstatt der Einrichtung von technischen Anlagen wird bei der passiven Verwendung die Sonneneinstrahlung vor allem mit architektonischen Lösungen aufgefangen. Schon in der Antike hat Sokrates darauf aufmerksam gemacht, dass die südlichen Wände des Hauses so gebaut werden sollten, dass sie im Winter die Sonneneinstrahlung einfangen können. Dazu sollen die Fenster vorwiegend in die südlichen Wände eingefügt werden. Diese architektonische Lösung kann man auch in dem traditionellen ungarischen Hausbau beobachten. Die Dächer dieser Häuser mit langen Bogengängen sind so ausgerichtet, dass sie die Sonnenstrahlen im Winter (dann steht die Mittagssonne 13° bis 18° hoch) einlassen und im Sommer schützt das Dach vor der starken Einstrahlung (60° bis 65° beträgt

dann der Einfallswinkel). Auch die moderne Architektur nutzt die Kraft der Sonne. Die verwendeten Baumaterialien und das Ausrichten der Gebäude sind sehr wichtig. In diesem Falle nutzen wir den Treibhauseffekt zum Wärmeproduzieren. Deshalb kann man all jene Gebäude passive „Sonnennutzer“ nennen, welche dank ihrer UmweltBedingungen und architektonischer Gestaltung die Sonne als Energiequelle nutzen. Unter dieser Gruppe der Gebäude nutzen die Sonne am effektivsten die Solarhäuser, oder anders gesagt die Passivhäuser. Unter Passivhaus versteht man ein Gebäude, in welchem im Sommer und im Winter ein angenehmes (kontinuierliches) Klima herrscht, ohne ein aktives Heiz- oder Klimasystem. Das ist der extrem guten Isolierung des Passivhauses zu danken. Um die Energieverluste in den kalten Monaten zu reduzieren (und auch den Anstieg der Innentemperatur in den warmen Monaten), wird die ganze Gebäudehülle isoliert (Dach, Kellerwände, Fundamente, Fenster und Türen). So 42

http://www.doksihu entweicht nur ein Bruchteil der Wärme energieeffizienter als bei einem herkömmlichen Gebäude. Neben der extrem guten Wärmedämmung muss das Passivhaus winddicht und wärmebrückenfrei sein. Diese Maßnahmen sorgen zusammen dafür, dass die warme Innenluft im Gebäude und die kalte Außenluft draußen gehalten wird. Mit dieser Art von moderner Isolierung wird die wichtige „natürliche“ Raumlüftung verhindert. Deshalb muss man in einem Neubau (nicht nur im Passivhaus) zum Abtransport von verbrauchter Luft und Wasserdampf eine Lüftungsanlage einbauen. Diese Anlage sorgt für angenehmes Raumklima und frische Luft. Bei Passivhäusern reicht die Lüftung als Heizung aus Mit der Energie der verbrauchten Abluft wird die Zuluft in einem Wärmetauscher erwärmt. Dadurch kann der Wärmeverlust so verringert werden, dass das Gebäude keine aktive Heizanlage brauchen wird. Diesen Zweck erfüllen neben dem Lüftungssystem (mit Wärmetauscher) die passiven Wärmequellen.

Die wichtigste ist die Sonneneinstrahlung. Wenig verschattete Südfenster sorgen durch solare Energiegewinne im Winter für eine positive Energiebilanz. Die Maschinen und Menschen im Innenraum dienen auch als Wärmequellen. Ein Passivhaus verbraucht 80-90 % weniger Energie für Heizen als ein durchschnittliches Haus. So kann ein einziges Passivhaus pro Jahr mehrere Tonnen Kohlendioxid weniger emittieren als ein Altbau. Der Bau von Gebäuden nach Passivhausstandard ist aufwendiger als der von konventionellen (mit gleicher Grundfläche), aber die Mehrkosten machen sich dank den niedrigen Unterhaltungskosten in ein paar Jahren bezahlt. Der große Vorteil der passiven Energienutzung ist die einfache architektonische Lösung und dadurch kostengünstig. Eine simplifizierte passive Nutzung der Sonnenenergie kann man in der Landwirtschaft beobachten. Hier wird die Sonneneinstrahlung zum Heizen der Gewächshäuser verwendet. Das Glas oder die Folie lässt die Sonneneinstrahlung durch, aber

hält die Wärmeabstrahlung des Bodens im Gewächshaus. Diese einfachen Gebäude funktionieren als Wärmefallen. (wwwpasszivhaz-magazinhu, 2010) Eine Art passive Nutzung des Sonnenlichts ermöglichen die sogenannten Lichtrohre. Diese werden nicht zur Erzeugung von Strom oder warmem Wasser 43 http://www.doksihu eingesetzt. In fensterlosen Innenräumen oder in Räumen, in denen nur wenig Sonnenlicht einfällt, können sie das künstliche Licht zum Teil ersetzen. Auf diese Weise kann man zusätzlich noch Strom sparen. Als aktive Nutzung bezeichnet man jene Systeme, die Sonnenlicht mittels Sonnenkollektoren in Wärme (Solarthermische-Anlagen) oder durch Solarzellen in Strom (Photovoltaik-Anlagen) umwandeln. Diese Systeme wurden speziell für die wirksame Nutzung von Sonnenenergie entwickelt. Mit Sonnenkollektoren wird Wasser direkt oder indirekt erwärmt. Bei indirekter Erwärmung leitet ein Wärmeträgermedium die Hitze von den Sonnenkollektoren bis zum Wasser (z.B im Wärmespeicher)

Das erwärmte Wasser kann für mehrere Zwecke verwendet werden. Im Winter kann es zum Beispiel für das Vorwärmen des Wassers im konventionellen Heizungssystem verwendet werden. Aber es kann auch für das Warmwasser im Haushalt sorgen, das für Baden und Waschen benutzt wird. Wo daran ein Bedarf besteht, kann es auch zum Aufwärmen des Wassers im Schwimmbecken eingesetzt werden. Der Markt der Sonnenkollektoren wächst weltweit explosionsartig. Derzeit gibt es unzählige Hersteller, die ihre Produkte anbieten. Die Anlagen, die sie anbieten, sind sehr unterschiedlich. Es gibt Sonnenkollektoren mit verschiedenen Leistungen und es kann natürlich große Differenzen geben zwischen deren Preisen. Die preisgünstigsten Varianten weisen meistens nur eine niedrigere Wirksamkeit auf, aber die Leistung einiger teuren Möglichkeiten kommt manchmal einem Wunder gleich. Die Amortisierungszeit dieser Anlagen hängt mit dem Warmwasserbedarf zusammen. Je mehr Warmwasser man braucht, desto schneller

machen sich die Kosten so einer Einrichtung bezahlt. Der Grund dafür ist der Preis der fossilen Energieträger, die man durch die Kraft der Sonne ersetzt. Deshalb lohnt sich das Gemeinschaftshäusern (4-5 Betreiben Jahre solcher Anlagen Amortisierungszeit), nicht nur in sondern auch in Familienhäusern (10 Jahre Amortisierungszeit). Nach Aufbau dieser Systeme unterscheidet man zwei Varianten. Es gibt Einkreis-Systeme und Zweikreis-Systeme. In den Rohren der Einkreis-Systeme zirkuliert Wasser und wird durch die Sonneneinstrahlung in den Kollektoren direkt erhitzt. Doch im Winter müssen diese Anlagen entwässert werden, damit keine Frostschäden entstehen. Großer 44 http://www.doksihu Vorteil dieser Systeme ist ihre Einfachheit, aber ihre Nutzung ist saisonbedingt und in den Leitungen können Kalkablagerungen vorkommen. Im Falle der Zweikreis-Systeme gibt es separate Rohrleitungen für das Wasser und für das Wärmeträgermedium. Auf diese Weise ist es möglich,

dass man in dem Kreis des Trägermediums spezielle, für Solaranlagen entwickelte Frostschutzmittel zirkulieren lässt. So kann das System das ganze Jahr lang, sogar auch an sonnigen Wintertagen für warmes Wasser sorgen. Das Wasser wird dann in einem Wärmetauscher durch die hitze des Trägermediums erwärmt. Die Vorteile der Zweikreis-Systeme sind folgende: • ganzjähriger Betrieb; • frostfreier Betrieb auch in Wintermonaten; • es entstehen keine Kalkablagerungen. Der Nachteil dieser Anlagen sind die höheren Kosten. Derzeit dominieren wärmegedämmte Flachkollektoren gegenüber Vakuumkollektoren. Den Teil des Kollektors, in dem die Sonneneinstrahlung in Wärme umgewandelt wird, nennt man Absorber. Zu Anfang wurden diese aus Aluminium oder aus Kupfer gefertigt. Die damaligen Aluminiumabsorber hatten aus elektrochemischen Gründen nur eine kurze Lebensdauer (ca. 10 Jahre) Dies betraf vor allem diejenigen Systeme, bei denen Aluminium mit Kupfer kombiniert eingesetzt

wurde. Heute werden überwiegend reine Kupferkollektoren hergestellt, so dass dieses Problem nicht mehr besteht. Der äußere Teil eines Solarsystems (Flachkollektor) besteht aus folgenden Teilen: Absorber mit spezieller Oberflächenbeschichtung, Abdeckung, Wärmedämmung, Rahmen, Gestell. Der Absorber ist meistens eine Metallplatte, auf den das Sonnenlicht seine Energie abgibt. Eine blanke Metallplatte würde die Wirksamkeit des Absorbers bedeutend verschlechtern. Damit die Platte so wenig Sonnenstrahlung zurückreflektiert wie möglich, muss es mit einer hochselektiven Beschichtung versehen werden. Hochselektiv bedeutet in diesem Fall, dass die Beschichtung mehr als 90 % der Sonneneinstrahlung aufnimmt und so weniger als 10 % abgibt. Diese Spezialschichten bestehen aus mehreren Schichten feinen Metallstaubs (aus verschiedenen Metallen). Meistens werden 3 Metallschichten aufgetragen. Die Schichten werden unter Vakuum nach der Größe der Metallpartikel auf die Platte

aufgetragen. Dieses Verfahren garantiert die gute Haftung und Gleichmäßigkeit der Schicht. Wenn man diese unter dem Mikroskop 45 http://www.doksihu untersucht, sieht es aus wie ein Wald. So wird die Strahlung eingefangen und die Reflektion verringert. Auf die Rückseite der Platte wird eine dünne Rohrleitung angeschweißt. In dieser wird dann die Wärmeträgerflüssigkeit zirkulieren, welche die Hitze zu einem Wassertank (Wärmetauscher) weiterleitet. Diese muss dann auch strengem Frost und extremen Temperaturschwankungen widerstehen. Eine Wärmedämmung soll Wärmeverluste des Absorbers an der sonnenabgewandten Seite (Rückseite) möglichst gering halten. In Sonnenkollektoren können auf Grund der hohen Temperaturen bei Leerlauf nur temperaturbeständige Dämmmaterialien verwendet werden. Dafür eignen sich besonders Mineralwolle oder Schaumglas. Bedingt sind auch Holzfaserdämmplatten einsetzbar. Die Abdeckung entscheidet neben der Dämmung und der Beschichtung

des Absorbers über die Leistungsfähigkeit des Kollektors. Sie hat die Aufgabe, die Sonnenstrahlen, auch bei flachem Einstrahlwinkel, möglichst vollständig in das Innere des Kollektors zu lassen. Und natürlich das Entweichen der Wärme in Form von Strahlung möglichst zu verhindern. Am häufigsten wird einfaches Glas verwendet, das manchmal noch antireflexbehandelt wird. Für Selbstbauprojekte wird preiswertes Gartenblankglas eingesetzt. Kunststoffe sind aufgrund ihrer begrenzten Widerstandsfähigkeit gegenüber UV-Strahlung, Hitze, Frost und anderem weitgehend vom Markt verschwunden. Nur im Bereich der Schwimmbadabsorber gibt es noch Anwendungen mit schwarz eingefärbtem Polypropylen. Der Rahmen des Kollektors hat mehrere Aufgaben: das Zusammenhalten (seitlich und Rückwand) der Bestandteile und die Stabilisierung bei Transport und Windbelastung. Neben Alu- und Kunststoffprofilen wird, z B bei Kollektoren, die als Dachersatz eingesetzt werden, auch Holz verwendet. Für letztere

Variante braucht man kein Gestell, denn der Kollektor, bzw. die Kollektoren werden in das Dach integriert. So kann man sogar ein paar Quadratmeter Dachdeckmaterial einsparen. Das Gestell gewährleistet die Verbindung mit dem Standort. Vor allem bei frei aufgestellten Kollektoren, aber auch bei aufgeständerten Kollektoren müssen diese Konstruktionen wind-, sturm- und witterungsbeständig sein. Neben Aluminium und Edelstahl wird auch verzinkter Stahl und Titanzink (v. a als 46 http://www.doksihu Blech) eingesetzt. In eingeblechter Form kann auch Holz als statisch tragendes Material verwendet werden. Flachkollektoren von guter Qualität haben eine lange Lebensdauer. Die Hersteller garantieren 20-30 Jahre Betriebszeit, falls die Installation und Wartung ordnungsgemäß ausgeführt wird. Man kann zum Beispiel in Österreich sogar 40 Jahre alte funktionierende Exemplare finden. Deshalb ist der große Vorteil diesen Typs von Solarkollektoren deren einfacher Aufbau und das problemlose

Betreiben. In den letzten paar Jahrzehnten hatten die Entwickler genug Zeit um die „Kinderkrankheiten“ auszumerzen. Deshalb kann man deutlich sagen, dass die heutigen Flachkollektoren bei jedem Wetter die von ihnen erwartbare Leistung bringen. Vakuumröhrenkollektoren sind dagegen neue Entwicklungen. Die Glasrohre dieses Kollektors sind wie Thermoskannen ausgebildet. Die Dämmwirkung wird bei Vakuumröhrenkollektoren durch ein Vakuum im Zwischenraum von zwei konzentrisch angeordneten Glasrohren erreicht. Das Vakuum verringert die Wärmeabgabe an die Umgebungsluft. Auf die Oberfläche der inneren von zwei Glasrohren wird eine selektive Beschichtung aufgetragen. Diese sorgt wie beim Flachkollektor für die Absorption. Vakuumröhrenkollektoren erreichen gegenüber Flachkollektoren gleicher Größe wesentlich höhere Betriebstemperaturen und eignen sich dadurch auch zur Erzeugung industrieller Prozesswärme. Die Absorbertemperatur kann je nach Konstruktion des Wärmerohres und

Anwendung bis zu 350 °C erreichen. Damit bieten sie sich zur Nutzung beengter Dachflächen an, wo nicht genügend Raum für eine bedarfsgerechte Flachkollektoren-Anlage besteht. Ein großer Vorteil dieser Art von Solarkollektoren ist es, dass sie im Gegenteil zu Flachkollektoren auch mit reinem Wasser betrieben werden können. Dies ist in manchen Fällen auch nötig, weil Vakuumröhrenkollektoren eine höhere Betriebstemperatur erreichen können. Sommerliche Ertragsüberschüsse durch große Flachkollektorflächen oder Vakuumrohrekollektoren bleiben meist ungenutzt und überanspruchen damit das Frostschutzgemisch. Herkömmliche chemische Frostschutzmittel sind nur begrenzt hitzestabil. Durch ein thermisches Cracken des Frostschutzgemisches kann der Kollektor im schlimmsten Fall unbrauchbar werden. 47 http://www.doksihu In den letzten Jahren haben sich diese Solarkollektoren wegen ihres günstigen Preises verbreitet. Doch zwischen den Produkten verschiedener Hersteller gibt

es große Unterschiede. Denn Lebensdauer und Leistung sind ausschließlich eine Frage der Qualität bei diesen Anlagen. Die Leistung einiger billiger Nachahmungen erreicht nicht einmal die von mittelmäßigen Flachkollektoren. Nach Angaben der Hersteller können die Vakuumrohre nur eine bestimmte Zahl von Zyklen “aushalten“, deshalb ist ihre Lebensdauer in 15 Jahren maximiert. Diese Technologie ist noch nicht so ausgereift, wie die von Flachkollektoren. Solange die Entwickler eine Lösung für die extremen Temperaturschwankungen finden, muss man die kontinuierliche Warmwassernutzung über das ganze Jahr sichern. Daraus folgt, dass die überdimensionierten Anlagen (die im Winter die Heizungssysteme ergänzen) auch im Sommer zum Beispiel für das Wärmen des Wassers im Schwimmbecken genutzt werden müssen. Der Ausbau von Thermoanlagen ist aus mehreren Gründen vorteilhaft. Mit Sonnenkollektoren kann trotz wechselnder Jahreszeiten 70-80 % des Warmwasserbedarfs

gedeckt werden. Das bedeutet sogar bei kleineren Haushalten sehr viel Warmwasser, und die steigenden Preise der fossilen Energieträger machen diese Investitionen noch schneller bezahlt. Solche Systeme, die Warmwasser herstellen, können überall eingesetzt werden, denn für ihr Betreiben werden keine energetischen Anforderungen an die Gebäude gestellt. Überall, wo großer Bedarf nach Warmwasser besteht, können die Kosten mit einem gut geplanten solartechnischen System wieder erwirtschaftet werden (4-5 Jahre für Gemeinschaftshäuser, Hotels und öffentliche Gebäude). Das ist ein sehr gutes Ergebnis, wenn wir die ca. 30 Jahre Lebensdauer der Flachkollektoren zugrunde legen. Wenn man auch die Heizungskosten im Winter mit Hilfe von Solaranlagen verringern möchte, muss die Gebäudehülle sämtlichen Anforderungen genügen: Alte Fenster und Türen, der Mangel an Isolierung, alte Heizsysteme mit Heizkörpern müssen behoben werden. In einigen alten Anlagen wird die Vorlauftemperatur

konstant hoch gehalten, z. B auf 90 oder 70°C Dies führt zu unnötigen Wärmeverlusten, vor allem, wenn die Außentemperaturen nicht mehr so niedrig sind. All dies verringert das Maß des Ersetzens Doch in Gebäuden, in 48 http://www.doksihu denen die Bedingungen ideal sind, können sie sogar die jährlichen Heizkosten auf 50 % reduzieren. Dank intelligenter Solar-Regler kann man die Solarsysteme mit den herkömmlichen Heizungssystemen kombinieren. Seit Jahren ist es eine Tatsache, dass es sich lohnt, wenn man seine Ersparnisse in eigene Solarkollektoren investiert. Die Eigentümer der Anlagen sparen mehr Geld bei den Nebenkosten, als man für Einlagen bei den Sparkassen bekommen würde. (wwwnapkollektornet, 2010) Es gibt noch einen Typ von Solarkollektoren. Luftkollektoren sind eine Art Flachkollektor, in dem statt Flüssigkeit Luft zirkuliert. Bei dieser Variante wird die Luft direkt im Absorber erwärmt und letztlich mit Hilfe einer oder mehrerer Ventilatoren durch eine

Rohrleitung in den Innenraum des Gebäudes geblasen. Dank der Luft als Wärmeüberträger besteht keine Frostgefahr Diese Anlage reagiert auf die Sonnenstrahlung schneller als die mit Flüssigkeit. Die Wärmeenergie wird gleich genutzt, ein Wärmespeicher ist nicht nötig. Diese Systeme sind dazu noch sehr einfach und deshalb auch preisgünstig. Meistens werden sie eigenhändig eingebaut und als Ergänzungsheizung auf das Dach oder an die Wand montiert. (wwwsorkollektornet, 2010) Die andere Anlage, die die Sonnenenergie aktiv nutzt, ist die Photovoltaikanlage. Solche Solarstromanlagen sind eigentlich Solarkraftwerke, in denen mittels Solarzellen ein Teil der Sonnenstrahlung in elektrische Energie umgewandelt wird. Diese Anlagen sind sehr wichtig für die Energiewirtschaft, denn Strom ist die am vielseitigsten verwendete Sekundärenergie derzeit. Diese Systeme speisen die erzeugte Elektrizität direkt ins Stromnetz ein, oder speichern sie in den angeschlossenen Akkumulatoren.

Solarzellen können kurzwellige Strahlungsenergie (Sonnenlicht) direkt in elektrische Energie umwandeln. Mehr als 95 % der weltweit produzierten Solarzellen werden aus dem hochreinen Solarsilicium hergestellt. Derzeit gibt es drei unterschiedliche Varianten der Solarzellen, je nach Kristallaufbau: • Monokristalline Zellen - Diese Art von Solarzellen werden aus sogenannten Wafern (einkristalline Siliziumscheiben) hergestellt, sie sind verhältnismäßig teuer; 49 http://www.doksihu • Polykristalline Zellen - Diese bestehen auch aus Scheiben, aber sie weisen nicht überall die gleiche Kristallorientierung auf. Sie werden z B durch Gießverfahren hergestellt. Deshalb sind sie preiswerter und in Photovoltaik-Anlagen am meisten verbreitet; • Amorphe Solarzellen – Diese bestehen aus einer dünnen, nichtkristallinen (amorphen) Siliziumschicht. Aus diesem Grund werden sie auch als Dünnschichtzellen bezeichnet. Sie können etwa durch Aufdampfen hergestellt werden und

sind preiswert, haben im Sonnenlicht einen nur geringen Wirkungsgrad, bieten jedoch Vorteile bei wenig Licht, Streulicht und bei hoher Betriebstemperatur. Auf dem Markt der Photovoltaik-Anlagen sind die beiden erstgenannten weit verbreitet wegen ihres relativ hohen Wirkungsgrades: • Mono: ca. 14-17 % • Poly: ca. 13-15 % Um die erforderliche Leistung zu erreichen, müssen die einzelnen Solarzellen in Solarmodulen zusammengebaut werden (mit oder ohne Rahmen). Mehrere zusammengeschlossene Solarmodule bilden dann einen Solar-Generator. Das Installation von Inselanlagen ist nur dort empfehlenswert, wo das Anschließen an das Stromnetz nicht möglich ist. Die Stromproduktion dieser Anlagen schwankt über den Tag aber auch über das Jahr, aber sie ist auch von den jeweiligen Wetterbedingungen abhängig. Ein anderes Problem ist, dass die Periode der Produktion nicht mit der des Bedarfs zusammen fällt. Damit die Produktion nicht lang anhaltend ausfällt, müssen mehrere alternative

Anlagen miteinander kombiniert werden. Ein Beispiel für so ein System ist eine Photovoltaik - Windenergie - Brennstoffzellen - Anlage. In dieser Kombination werden die Brennstoffzellen nur dann eingesetzt, wenn es zur gleichen Zeit bewölkt und windstill ist. Ein anderer wichtiger Teil der Inselanlage ist der Speicher, der aus Akkumulatoren besteht. Die zeitliche Verschiebung zwischen Produktion und Verbrauch wird damit überbrückt. Aber derzeit haben diese aufwendigen Akkumulator-Speicher einen niedrigen Wirkungsgrad. Die Akkus haben nur eine kurze Lebensdauer gegenüber den Teilen der Anlage, die den Strom erzeugen. Deshalb müssen die Akkumulatoren-Sets während der Betriebszeit von 25 Jahren 50 http://www.doksihu mehrere Mal ausgetauscht werden. Deshalb haben Inselanlagen eine längere Amortisierungszeit als der andere Typ. Derzeit wird weltweit in mehreren Forschungszentren danach geforscht, wie man den Wirkungsgrad dieser Systeme steigern könnte. Eine Möglichkeit ist die

Entwicklung einer Software, die das Laden der Akkumulatoren überwacht, und das Betreiben des ganzen Systems steuert. So könnten zum Beispiel die Akkumulatoren separat geladen werden. Damit würde die Lebensdauer der Anlagen verlängert und damit die Wartungskosten dieser Anlagen reduziert. Für die ans Stromnetz angeschlossenen Systeme braucht man keinen teueren Speicher anzubauen. In diesem Fall dient das Stromnetz als Speicher, sogar umsonst. Die Energieversorger sind gesetzlich zur Zahlung einer Einspeisevergütung verpflichtet, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind. Von dem erzeugten Strom wird erst der jeweilige Bedarf vor Ort gedeckt. In dem Fall, dass mehr Strom produziert wird als verbraucht, wird er in das Stromnetz eingespeist. Wenn weniger Strom produziert wird als man braucht, wird der Bedarf (am Abend und im Winter zum Beispiel) aus dem Stromnetz gedeckt. Einmal pro Jahr werden dann die zwei Stromzähler abgelesen Einer misst die Menge des vom Verbraucher genutzten

Stroms und der andere die Menge des eingespeisten. Falls man ein positives Ergebnis bekommt, dh die Anlage mehr Strom produzierte als man verbrauchte muss der Versorger nach dieser Menge bezahlen. Im umgekehrten Falle muss der Verbraucher den Versorger bezahlen. Derzeit wird der eingespeiste Strom von den Energieversorgern für 85 % des Marktpreises aufgekauft. Der Nutzen der Photovoltaik-Anlage ist dann ideal, wenn die Produktion und der Verbrauch gleich hoch sind. So kann man sich von den Energieversorgern unabhängig machen und wird sogar selbst zum Energieversorger. Die Solarmodule erzeugen Gleichstrom, der mit Hilfe eines Wechselrichters in Wechselstrom umgewandelt werden muss. Der Strom darf nur nach der Umwandlung ins Stromnetz eingespeist werden. Diese Einheit muss auch bei Inselanlagen eingebaut werden, wenn die Betreiber Wechselstrom zum Betreiben ihrer Geräte benötigen. Für die Installation sind vor allem Dächer ideal, die nach Süden orientiert sind und

eine Neigung von 35° haben. Es gibt nur eine kleine Verringerung des Wirkungsgrades, wenn das Dach südwestlich oder südöstlich orientiert ist. Die 51 http://www.doksihu Neigung muss auch nicht genau 35° sein. In diesen Fällen ist es unnötig, die Module auf einem Gestell zu montieren, nur damit wir ideale Bedingungen schaffen. Man erhöht dadurch den Wirkungsgrad nur minimal, aber optisch sieht diese Lösung schlecht aus. Heute gibt es schon für alle Arten von Dachdeckmaterialien spezielle Einbausysteme, damit diese teueren Anlagen stabil eingebaut werden können. Diese können auf alten Gebäuden wie auch auf Neubauten montiert werden. (Solar City Freiburg, 2006) Gründe für Photovoltaik- und solarthermische Anlagen: • beide sind umweltschonend und helfen die Schadstoff-Emissionen zu senken; • Photovoltaik sorgt für die Unabhängigkeit von Energieversorgern; • Durch diese Investition steigt der Wert des Gebäudes sofort mit den Gesamtkosten der installierten

Anlage; • Seit 2009 muss für neue Gebäude zum Erhalten der Wohngenehmigung ein Energiezertifikat ausgestellt werden. Nach 2012 müssen vor dem Verkauf oder vor der langfristigen Vermietung auch Altbau-Gebäude über ein Energiezertifikat verfügen. Gebäude, die eine Photovoltaik-Anlage / solarthermische Anlage haben, bekommen eine bessere Bewertung (mit mehreren Stellen) und so können sie später zu einem höheren Preis verkauft werden. • Eine thermische Solaranlage kann zwischen 15 % und 20 % des Energieverbrauchs ersetzen und die Kosten für ein System das vier Personen versorgt, liegen bei 1.000000 HUF Mit einer PhotovoltaikAnlage kann man den Energiebedarf einer vierköpfigen Familie völlig decken. Dafür kostet aber eine Anlage solcher Größe 3-4000000 HUF Obwohl der Strombedarf jeder Familie unterschiedlich ist, kann man davon ausgehen, dass eine vierköpfige ungarische Familie im Durchschnitt 3000 kWh Strom pro Jahr verbraucht. Wenn das Warmwasser auch von einem

mit Elektrizität betriebenen Gerät hergestellt wird, ist dieser Wert noch höher. Um diesen Wert zu bekommen, wird für eine Familie mit folgenden Haushaltsgeräten gerechnet: 1 Waschmaschine, 1 Geschirrspüler, 1 Elektroherd, 1 Mikrowellengerät, 1 Gefriertruhe / Gefrierschrank, 1 Kühlschrank, 1-2 PCs, 1-2 TVs, Staubsauger, Bügeleisen, Energiesparlampen anstatt Glühbirnen. Natürlich 52 http://www.doksihu sollten diese Elektrogeräte so energiesparsam wie möglich sein. Für jedes weitere Familienmitglied kann man in diesem Fall weitere 200-300 kWh pro Jahr dazurechnen. In diesem Fall braucht dann so eine Familie eine PhotovoltaikAnlage, die mindestens 2,0 kW Leistung hat Um 1 kW Leistung zu erreichen, braucht unser Solarsystem unterschiedlich große Oberflächen, je nach Art der verwendeten Solarzellen: • 7-8 m2 Mono- und Polykristalline Zellen; • 15 m2 Amorphe Solarzellen ; • 13 m2 Mikromorphe Dünnschicht-Solarzellen (Hybrid Module aus

amorphen und kristallinen Zellen); • 11 m2 CIS (Cadmium Indium Selenoid) Zellen; • 10-11 m2 CdTe (Cadmium Terlurit) Zellen. Der Wirkungsgrad der Photovoltaik-Anlagen kann mit Hilfe von weiteren technischen Einrichtungen noch erhöht werden. Aus diesem Grunde werden zum Beispiel drehbare Gestelle eingesetzt. Für die Bewegung sorgen Elektromotoren, die an das Gestell montiert sind. Diese modifizieren dann die Position der Solarmodule und führen sie der Sonne nach. Damit ist die Einfallswinkel der Sonnenstrahlung immer ideal. Doch diese nachgerüsteten Gestelle sind sehr kostspielig und deshalb für die private Anwendung schwer finanzierbar. Im Fall von industriellen Solarparks ist diese Ergänzung unerlässlich. Derzeit gibt es Beispiele schon für eine kombinierte Verwendung von Solarmodulen und Solarkollektoren. Diese Anlagen produzieren zu gleichen Teilen Warmwasser und Strom. Sie werden photovoltaisch-thermische Hybridkollektoren genannt. Diese Kombination von

Technologien erhöht den Wirkungsgrad der Anlagen deutlich. (wwwnaplopohu – 2010) Die traditionellen Heizungssysteme werden von den modernen immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Die alternativen Systeme verbrauchen weniger Strom und brauchen eine niedrigere Wassertemperatur, um dieselbe Leistung zu bringen. Diese sind zum Beispiel die Wärmepumpen, die Infrarot-Heizung und die Wand- / Bodenheizung. Die Infrarotheizung braucht nur Strom zum Heizen Wärmepumpen werden mit Boden- und Wandheizung zusammengeschlossen. Für Letztere sind photovoltaisch-thermische Hybridkollektoren am besten geeignet. 53 http://www.doksihu Solarmodule können auf ein Gestell montiert werden, man kann sie ins Dach integrieren, aber es gibt auch andere Möglichkeiten. Einige finden diese Module auf dem Dach optisch unattraktiv. Beim Einbau kann die Struktur des Dachs beschädigt werden. Später können die mit Gestellen eingebauten Module die Wartungsarbeiten des Dachs schwieriger gestalten. Deshalb

ist es besser, die Module ins Dach zu integrieren. Einige Typen von Solarmodulen werden so ausgebildet, dass sie wie herkömmliche Dachdeckmaterialien montiert werden können, funktionieren also wie Dachziegel. In einem anderen Fall werden Ton- oder Beton-Dachziegel so geformt, dass auf ihrer Oberfläche Solarzellen integriert werden. Es gibt auch Situationen, wo es nicht genügend Dachflächen mit idealer Orientierung gibt. In diesem Fall muss man wählen, entweder Solarmodule oder Sonnenkollektoren zu beschaffen und aufs Dach zu installieren. Architekten und Ingenieure haben auch für dieses Problem eine Lösung gefunden. Zusammen haben sie das System der Photovoltaikanlagen weiterentwickelt und die Solarfassade hervorgebracht. Im Wesentlichen wird eine PV-Anlage an die südliche Wand des Gebäudes installiert. So bleibt auf dem Dach genug Platz für die Sonnenkollektoren. (Solar City Freiburg, 2006) 54 http://www.doksihu Biomasse Aus Sicht der Bevölkerung und der Gemeinden

bedeutet Biomasse vor allem Brennholz und seine künstlichen Varianten, Holzbriketts und Holzpellets. Diese Energieträger werden größtenteils in den Wintermonaten zum Heizen verwendet. Holzpellets werden aus rohem, getrocknetem und unbehandeltem Restholz (z.B aus Waldrestholz, Sägemehl und Hobelspänen) zusammengepresst Die Produktion der Pellets erfolgt unter hohem Druck. Dank diesem Verfahren aktivieren sich die holzeigenen Bindestoffe und wird die die Zugabe von jeglichen chemischen Bindemitteln überflüssig. So wird die Formstabilität und Beständigkeit des Granulats gesichert. Die Presslinge haben einen Durchmesser von ca. 4-10 mm und eine Länge von 20-50 mm Sie haben einen niedrigen Aschegehalt (weniger als 0,5 %) und eine geringe Restfeuchte (weniger als 10 %). Diesen Eigenschaften ist zu verdanken, dass Holzpellets einen deutlich höheren Heizwert haben als andere biogene Brennstoffe. Noch ein Vorteil dieses Brennstoffs ist, dass er zu 100 % aus Holz besteht, und

so seine entstehende Asche idealer Dünger ist. Holzbriketts werden aus den gleichen Rohstoffen gefertigt wie die Holzpellets. Doch die Rohmaterialien werden zu größeren Briketts verarbeitet So entstehen Presslinge unterschiedlicher Arten und Formen. Die unterschiedlichen Formen entstehen durch das jeweilige Verpressungsverfahren der Brikettieranlagen: • eckige Holzbriketts; • runde Holzbriketts; • runde Holzbriketts mit Loch; • Rindenbriketts. Sie haben die gleichen Eigenschaften wie die Holzpellets, abgesehen von ihrer Größe und Form. Briketts können auf dieselbe Weise verwendet werden wie ein Scheitholzstück. (wwwholzpelletsde, 2009) In den letzten paar Jahren wurden normale Feststoffkessel weiterentwickelt und auf die Verbrennung von Pellets und Briketts spezialisiert. So entstanden zwei neue Varianten: Pelletkessel und Holzvergaserkessel. 55 http://www.doksihu Heute gibt es schon Pellet-Heizkessel mit automatischer Pelletzuführung. Die

Kapazität des Pellet-Silos reicht für eine längere Periode. (hängt vom Wetter ab). Eine Intelligente Mess-, Steuer- und Regeltechnik sorgt für einen selbstständigen Betrieb. Ein großer Aschebehälter reduziert die Anzahl der erforderlichen Leerungen auf wenige im Jahr. Diese Anlagen haben dank diesen praktischen Zusatzteilen fast den gleichen Bedienkomfort wie zum Beispiel ein Wandgaskessel. Holzvergaser-Heizkessel verfeuern das Holz in mehreren Stufen. In der ersten Phase wird das Holz ausgetrocknet und erhitzt. Die dabei entstehenden Holzgase gelangen zusammen mit der vorgewärmten Luft in die Brennkammer. Hier werden diese dann zusammengemischt und verfeuert. Letztens wird auch das Holz verfeuert. Der ganze Prozess wird von einem Computer überwacht und reguliert. So können Kessel dieser Art einen Wirkungsgrad von über 90 % erreichen. Das Heizen mit Holz wird wegen der großen Preiserhöhungen der anderen fossilen Energieträger immer günstiger. Die neuen Technologien

garantieren hohe Wirkungsgrade und können dadurch wirtschaftlich betrieben werden. Holzvergaser-, Pellet- und Feststoffkessel sind aber nicht nur aus ökonomischer Sicht beachtenswert, sondern auch aus Umweltschutzgründen. Holz verbrennt schwefeldioxidfrei und CO2-neutral. Beim Verfeuern wird genauso viel CO2 frei wie beim Wachstum aufgenommen wurde. (wwwhovalhu, 2009) 56 http://www.doksihu Windkraft Am Anfang wurden kleine Windturbinen für Haushalte aus modifizierten Rotoren und Generatoren zusammengebastelt. In den 20er Jahren hatten sie eine Höchstleistung von 1-3 kW und sie wurden vor allem dort eingesetzt, wo kein Netzanschluss möglich war. Zum Beispiel auf entfernten Farmen wurden mit dem produzierten Strom Hausgeräte (Kühlschrank, Waschmaschine, Radio) und die Beleuchtung betrieben. Natürlich konnten diese Geräte nur betrieben werden, so lange der Wind wehte. Diese Anlagen haben sich in den USA verbreitet Nach der großen Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929 wurden

diese abgelegenen Gebiete der USA an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, dank der von der Regierung forcierten Stromnetz-Erweiterung. Heute wählen immer mehr Menschen für ihre Häuser (trotz öffentlichen Stromnetzes) Windturbinen als Inselanlagen, unbeschadet der hohen Kosten. Wie bei PV-Anlagen muss die Elektrizität gespeichert werden. Diese kurzlebigen und teueren Akkumulatoren-Systeme senken den Wirkungsgrad und verlängern deshalb die Amortisationszeit. Die heutigen Windturbinen sind dank neueren Materialien leichter und stärker als ihre Vorgänger. So kann man durch eine gewissenhafte Wartung mit einer langen Lebensdauer rechnen. Die Rotoren werden auch ständig weiterentwickelt, damit sie auch bei schwacher Windstärke Strom herstellen können. Ein großer Vorteil dieser kleinen Anlagen ist es, dass sie auch eigenhändig aufgestellt werden können. Damit können die Kosten verringert werden. Vor dem Aufstellen einer Windturbine diese Typs ist es jedoch ratsam,

Fachleute zu beauftragen, die Windverhältnisse der ausgewählten Stelle über eine bestimmte Periode zu messen (1-12 Monate). Nur so kann man sicher sein, dass sich die investierte Summe des Geldes nach einiger Zeit amortisieren wird. Derzeit arbeiten die Entwickler daran, dass die Windturbinen einen immer höheren Wirkungsgrad erreichen. Ein gutes Beispiel dafür ist die vertikale Windturbine, in dem der Aufbau der Persischen / Chinesischen Windmühle mit den neusten Entwicklungen kombiniert wird. Es wurde auch schon früher mit vertikalen Windturbinen experimentiert, aber sie hatten eine bestimmte Startgeschwindigkeit nötig (sie mussten erst mit 57 http://www.doksihu einem Elektromotor angetrieben werden, um diese zu erreichen). Die neue Idee ist es, dass der Rotor auf einem starken Magneten schweben sollte. Dadurch wird die Reibung minimalisiert und die benötigte Startgeschwindigkeit reduziert. So wird diese Windturbine schon bei einem leichten Wind anfangen Strom zu

erzeugen. Wegen seiner kompakten Größe kann sie sogar auf dem Dach eines Gebäudes montiert werden. 58 http://www.doksihu Geothermische Energie Dank der rasanten technischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte kann die oberflächennahe Erdwärme inzwischen auch von Privatpersonen durch den Einsatz von Wärmepumpen genutzt werden. Die Wärmepumpe sorgt für die Zirkulierung des Wärmeträgermediums zwischen dem Wärmetauscher und den Sonden / Kollektoren. Die Sonden und Kollektoren, welche die geothermische Kraft der Erde weiterleiten können, gibt es in verschiedenen Varianten: • vertikal - Erdwärmesonde; • horizontal - Erdwärmekollektor; • Zwischenlösung - Erdwärmekorb. Eine effiziente Wärmepumpe erzeugt aus 25 % zugeführter Energie (Strom, Elektrizität) 100 % Heizleistung. Dh 75 % der Heizleistung kommt aus der Erdwärme. Je nach Art der Sonde oder des Kollektors wird über das ganze Jahr 10-15 °C warme Flüssigkeit aus dem Boden in die Wärmepumpe

geleitet. Diese wird innerhalb des Gerätes auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und kann dadurch für Heizzwecke genutzt werden. Diese Wärmequelle kann mit Boden- und Wandheizung (und natürlich einer Klimaanlage) kombiniert werden, die im Vergleich zu den konventionellen Heizungssystemen mit niedrigeren Temperaturen arbeiten. So kann man im Sommer die Klimaanlage durch eine günstigere und umweltfreundlichere Lösung ersetzen. Ein großer Vorteil dieser Technologie ist es, dass sie gegenüber den anderen alternativen Energiequellen von Wetter und Tageszeit unabhängig ist und kontinuierlich dieselbe Leistung erbringt. Der Wirkungsgrad der Wärmepumpe hängt davon ab, wieviel Energie man verbraucht und wieviel Energie produziert wird. Das Interessante an den Wärmepumpen ist es, dass sie einen Wirkungsgrad von über 100 % haben. Diese hängt von folgenden Faktoren ab: • wie hoch die Anfangstemperatur ist und in welchem Umfang das Wasser erwärmt wird; • was für eine

Wärmequelle man benutzt. 59 http://www.doksihu Fazit Meiner Meinung nach ist der Schutz unserer Umwelt äußerst wichtig, man kann es nur einschätzen, wieviel Schaden wir unserer Erde verursacht haben. Dies ist dazu noch, wie es sich herausgestellt hat, ein Kreislauf. Jeder Schaden der Umwelt, der von menschlichen Tätigkeiten stammt, hat am Ende einen großen Effekt auf unsere Leben. Es kann sein, das unser blauer Planet einzigartig in dem Universum ist, man sollte es besser schützen. Die Zeit ist gekommen, dass die Menschen den Ernst ihrer Lage erkennen. Hinsichtlich des Umweltschutzes sind nicht nur kostspielige alternative Kraftanlagen wichtig. Neben der Industrie und der Landwirtschaft gehen auch die Haushalte mit den Energiequellen der Erde verschwenderisch um. Heute stehen schon sämtliche Technologien zur Verfügung, die den ökologischen Fußabdruck der Wohngebäude kleiner machen. Der Bau von Passivhäusern ist schon heute möglich und nicht nur in Form von

Wohngebäuden, sondern als Büros, Fabriken und öffentliche Gebäude. Aber es gibt auch derzeit Beispiele für Aktivhäuser, die mehr Energie herstellen als sie verbrauchen. In diesem Fall kann die extra Energie (meistens Strom) in das Netz eingespeist werden. Ich wollte mit meiner Diplomarbeit die Leser auf die fossilen Energiequellen aufmerksam machen, die in wenigen Jahrzehnten versiegen. Und die alternativen Möglichkeiten bekannt machen. Unter dessen wollte ich zeigen, wie man diese erneuerbaren Technologien in unseren Wohngebäuden verwenden, und so zum Teil unseres Alltagslebens machen kann. Derzeit verwendet die Menschheit zum größten Teil fossile Energieträger. Neben den fossilen Energiequellen bekommen die erneuerbaren Quellen nur eine kleinere Rolle. Ihre Verbreitung ist aus folgenden Gründen nötig: Die fossilen Vorräte gehen immer mehr zurück, die Energiebedürfnisse der Menschheit steigen weiterhin und die Umweltbelastung muss reduziert werden. Die fossilen und

erneuerbaren Energiequellen, die in der Natur vorhanden sind, nennt man Primärenergieträger. Diese können mit Hilfe unterschiedlicher Technologien in sekundäre Energieträger umgewandelt werden. Der wichtigste sekundäre Energieträger ist der elektrische Strom, des am vielseitigsten verwendet wird. Weltweit werden fossile Energieträger zum Herstellen von Wärmeenergie und Strom, ferner zum Antreiben von Fahrzeugen. Obwohl dank der Entwicklung 60 http://www.doksihu der Technologien ihre Umwandlung immer effizienter wird, ist ihre Verbrennung besonders umweltschädlich. Trotzdem ist die Umstellung auf alternative Quellen nur schrittweise möglich. Es gibt auch Situationen, wo die Umstellung wegen ungünstigen Bedingungen unmöglich ist. Im Gegensatz zu fossilen Quellen verfügt die Erde über grenzenlose Vorräte von erneuerbaren Energiequellen (nach heutigem Stand des Energiebedarfs). Der Nachteil der erneuerbaren Energieträger ist es, dass sie eine niedrige

Energiedichte haben und die Technologien noch eine niedrige Effizienz haben. Aber diese Nachteile werden durch den Betrieb ohne Emission ausgeglichen. Die Marktwirtschaft selbst macht die Umstellung auf erneuerbare Quellen nicht möglich, da es sich noch immer lohnt, die herkömmlichen zu verwenden. Die neuen Technologien sind am Anfang immer kostspieliger als die alten, bewährten und deshalb ist das Kapital des Privatsektors alleine nicht ausreichend. Das Kapital des staatlichen Sektors muss auch verwendet werden. Bis heute hat sich die Zusammenarbeit des privaten- und des staatlichen Sektors in den verschiedenen Ländern in unterschiedlichen Maßen verwirklicht. Der Staat versucht das Interesse des Privatsektors mit verschiedenen Mitteln zu erwecken: staatliche Unterstützungen, günstige Kredite oder Unterstützung in Form von Energiepreisen. Die wichtigste Unternehmung der letzten Jahrzehnte, um die Umweltschädigung zu reduzieren, ist das Kyoto Protokoll. Fast alle

Staaten der Welt nehmen an diesem Projekt Teil. Ihr Ziel ist die Senkung der CO2Emmissionen Im letzten Teil meiner Diplomarbeit habe ich vorgestellt, was es für Möglichkeiten für die zentrale und dezentrale Nutzung der erneuerbaren Energieträger gibt. Diese sind einander sehr ähnlich Im Wesentlichen verwendet man fast die gleichen Technologien, in zentraler Nutzung im Großformat, in zentraler Nutzung im Kleinformat. Die umweltschädlichen Technologien müssen schrittweise auf die neuen Alternativen ausgetauscht werden. Obwohl diese noch neu sind und teurer als die herkömmlichen, lohnt es sich schon heute solche Anlagen zu installieren. Neben ihrer Sauberkeit sind sie langfristig auch profitabel, nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch für unsere Lebensbedingungen. 61 http://www.doksihu Anhang Abbildung 1: Beteiligung der Primärenergieträger an der Energieversorgung der Welt (links) und von Ungarn (rechts) . 8 Abbildung 2: Stromerzeugung nach Energieträgern in der

Welt (links) und in Ungarn (rechts) . 9 Abbildung 3: Ölreserven der Welt . 12 Abbildung 4: Erdgasreserven der Erde . 14 Abbildung 5: Geothermische Karte der Erde. 17 Abbildung 6: Sonneneinstrahlung auf der Erde, im Vergleich zu fossilen Vorräten . 22 Abbildung 7: „KlímaBónusz“ Unterstützung . 25 Abbildung 8: Stand der Unterzeichnung und Ratifikation 2010. 29 Abbildung 9: Verteilung der Wasserenergie in Ungarn. 31 Abbildung 10: Thermalwasser-Nutzung in Ungarn. 33 Abbildung 11: Leistung der globalen Sonneneinstrahlung. 41 62 http://www.doksihu Quellen Bücher und sonstige Publikationen: dr. Probáld, Ferenc: Regionális földrajz a gimnáziumok számára (Regionale Erdkunde für Gymnasien), Nemzeti Tankönyvkiadó, Budapest, 2005 Kereszty, Péter: Lakóhelyünk, a Föld (Unser Wohnort, die Erde), Nemzeti Tankönyvkiadó, Budapest, 2008 dr. Hartai, Éva: A változó Föld (Die sich verändernde Erde), Miskolci Egyetemi Kiadó, Miskolc, 2003 Láng, István: Környezetvédelmi

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